Stars, Sternchen und Influencer machen es vor: Ein Glas Zitronenwasser ersetzt den morgendlichen Kaffee. Was steckt hinter dem sauren Trend und wie gesund ist er wirklich?
Morgens in die Gänge zu kommen, das fällt den wenigsten leicht. Wie gut, dass ein schlauer Mensch den Kaffee erfunden hat. Wer jedoch nicht nur sich selbst, sondern auch die eigene Gesundheit in Schwung bringen will, der sollte statt zum koffeinhaltigen Heißgetränk lieber zu Wasser und Zitrone greifen. Neu ist der Trend allerdings nicht. In der ayurvedischen Heillehre und Ernährung wird das Wundermittel schon seit Jahrtausenden eingesetzt. Denn sauer macht nicht nur lustig.
Zitrone: Der gesunde Alleskönner
Im Winter greift man gerne zur heißen Zitrone, doch nicht nur dann ist die kleine gelbe Frucht eine wahre Vitaminbombe. Zitrusfrüchte sind reich an Vitamin C und tragen damit zur Stärkung des Immunsystems bei. Darüber hinaus festigt Vitamin C das Bindegewebe, verbessert die Wundheilung und ist unbedingt notwendig für die Gesundheit von Knochen, Zähnen und Haut. Zusätzlich unterstützt es die Eisenaufnahme und wirkt antioxidativ. Das heißt, es fängt freie Radikale ab, die für unsere Zellen schädlich sind. Zudem regt ein Gläschen Zitronenwasser die Verdauung an und hilft dabei, den Körper zu entgiften. Damit trägt es dazu bei, Blähungen und einen aufgeblähten Bauch zu verhindern oder zumindest die Beschwerden zu lindern. Darüber hinaus wird der Körper noch mit wichtigen Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Vitamin A versorgt. Die natürliche Säure der Zitrone kann unterschiedlichen Studien zufolge auch das Risiko senken, Nierensteine zu entwickeln.
Abnehmen mit Zitronenwasser?
Keine Frage, Zitronen sind wahre Alleskönner. Viele Promis schwören auch darauf, dass ihnen Zitronenwasser beim Abnehmen hilft. Wissenschaftlich belegt ist das aber nicht. Wer wirklich sein Gewicht reduzieren möchte, dem hilft nur eine Kombination aus gesunder Ernährung und Sport. Zusätzlich am Morgen ein Glas Zitronenwasser zu trinken, schadet aber aus den oben genannten Gründen natürlich nicht.
Zitronenwasser richtig zubereiten
Auch wenn häufig von der heißen Zitrone gesprochen wird, sollte man den frisch gepressten Saft einer halben Zitrone nicht mit kochendem Wasser aufgießen. Der Grund: Vitamin C ist hitzeempfindlich und geht beim Kochen verloren. Zudem lässt sich heißes Wasser schlecht trinken, so dass sich beim Ziehen beziehungsweise Abkühlen noch mehr Vitamin C verflüchtigt. Stattdessen sollte man den sauren Gesundheitskick entweder kalt oder noch besser lauwarm trinken. Übertreiben sollte man es mit dem Zitronenwasser aber nicht. Ein Glas Wasser, also etwa 250 Milliliter, vermischt mit dem Saft einer halben Zitrone sind ausreichend.
Welche Nebenwirkungen hat Zitronenwasser
Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Zwar überwiegen die Vorteile von Zitronenwasser, übertreiben sollte man es aber trotzdem nicht. Die enthaltene Zitronensäure kann einem nämlich auch sprichwörtlich auf den Magen schlagen und die gastroösophageale Refluxkrankheit auslösen. Die äußert sich dann durch Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen. Vor allem Menschen, die ohnehin zu Sodbrennen und Magenproblemen neigen, sollten vorsichtig sein. Zu viel Zitronenwasser begünstigt außerdem die Bildung von entzündlichen kleinen Bläschen im Mundraum, sogenannten Aphten. Vor allem Zahnärzte betrachten den Zitronenwasser-Trend mit Sorge. Zitronensäure ist nämlich Gift für den Zahnschmelz. Ob es hilft, das Wasser durch einen Strohhalm zu trinken, damit es möglichst nicht mit den Zähnen in Kontakt kommt, daran scheiden sich die Geister. Stattdessen wird dazu geraten, den Mund nach dem Verzehr mit klarem Wasser auszuspülen und mit dem Zähneputzen mindestens zwei Stunden zu warten.