Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente für ein längeres Leben
Eine Reihe von speziellen Longevity-Nahrungsergänzungsmitteln wie Spermidin, Coenzym Q10, Resveratol oder NAD+ sollen der Zellgesundheit dienen. Nicht alle halten, was sie versprechen. Viele Aussagen sind nicht ausreichend mit Studien untermauert. „Viel hilft nicht viel, aktuell würde ich von einer unkontrollierten Einnahme in Eigenregie abraten“, sagt der Experte.
Die Pille gegen das Altern gibt es bislang nicht. Doch medikamentöse Therapieansätze gelten als vielversprechend und werden derzeit erprobt. Dazu gehören Wirkstoffe, Senolytika genannt, die gezielt alternde Zellen abbauen und dadurch altersbedingten Krankheiten vorbeugen können. Forschende haben einige Substanzen im Fokus, die das Leben verlängern sollen wie Rapamycin, das die Zellmüllabfuhr aktivieren soll, oder die Diabetesmittel Metformin und GLP-1-Rezeptor-Agonisten. Noch ist allerdings unklar, ob und wie die Medikamente bei Gesunden wirken und wie genaue Dosis und Gabe aussehen sollten.
Jüngere Zellen durch Sport und Bewegung
Ein mächtiges Anti Aging-Instrument ist Bewegung, wie eine Vielzahl an Studien gezeigt hat. Zum Beispiel kann schon moderates Training die Telomere – die Schutzkappen der DNA – verlängern und so das biologische Alter positiv beeinflussen. Sport stärkt auch das Immunsystem, reduziert Stressgefühle, senkt das Diabetesrisiko, wirkt Demenz entgegen und aktiviert natürliche Killerzellen, die Krebszellen bekämpfen. „Ziel sollte sein, die körperliche Aktivität über die Lebenszeit aufrechtzuerhalten, altersentsprechend angepasst“, sagt Bloch. Er empfiehlt, viermal die Woche jeweils 30 bis 45 Minuten aktiv zu sein – und nicht nur auf Ausdauersport zu setzen. „Muskeltraining ist wichtig, da die Muskulatur als größtes Organ unseres Körpers nicht nur unseren Stoffwechsel reguliert, sondern zahlreiche Botenstoffe produziert, die die Gesundheit auf vielfältige Weise fördern.“
Die Bedeutung von Freundschaft und Dankbarkeit
Forscher der Harvard University haben in einer seit Jahrzehnten laufenden Studie herausgefunden, was ein essenzieller Faktor für ein langes Leben ist: gute Beziehungen zu Freunden und Bekannten. „Die Bedeutung von sozialen Kontakten auf die Gesundheit sollte man nicht unterschätzen“, sagt Mediziner Wilhelm Bloch. Auch die innere Haltung zählt. Wie eine aktuelle Studie zeigt, verlängert Dankbarkeit das Leben. Dankbare Menschen haben demnach niedrigere Stresswerte, ihr Immunsystem ist stärker und ihr Herz-Kreislauf-System bleibt gesünder.
Longevity-Tipps für den Alltag
- Nicht rauchen
- Wenig Alkohol
- Tägliche Bewegung
- ausreichend Schlaf und Entspannung
- Atemtechniken- und Achtsamkeitsübungen
Weitere spannende Beiträge zu dem Thema