Wenn die Haare fliegen, ist das eine nervige Angelegenheit. Gerade war die Frisur noch top – aber kaum nimmt man sich die Mütze vom Kopf, zieht die Jacke aus Kunstfasermaterial aus oder läuft mit Gummisohlen über einen Kunstfaser-Teppich, steht die obere Haarschicht plötzlich zu allen Seiten ab. Egal ob Lang- oder Kurzhaarschnitt.
Der Grund: Durch die Reibung entsteht eine elektrische Ladung, die sich auf den Körper überträgt. Das passiert immer mal, und nicht immer fangen dadurch die Haare an, zu fliegen. Aber ist die Luft im Winter extrem trocken, wird man die Ladung nicht so schnell wieder los wie in einem Sommer mit hoher Luftfeuchtigkeit. Wer dann auch noch versucht, die Frisur mit ein paar rigorosen Handgriffen glattzustreichen, macht es meist noch schlimmer. Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich das Problem aber vermeiden. Oder beheben, falls es schon zu spät ist.
Trockenen Haaren Feuchtigkeit geben
Nasse Haare fliegen nicht – trockene Haare tun es. Und je trockener, umso schlimmer. Die logische Schlussfolgerung: Das Haar braucht reichlich Feuchtigkeit. So hat die leichte elektrische Ladung, die das Fliegen verursacht, keine Chance. Wer schon beim Waschen darauf achtet, feuchtigkeitsspendende und nährstoffreiche Produkte zu benutzen, ist schon fast auf der sicheren Seite. Fühlt das Haar sich vor der Wäsche schon leicht strapaziert an, kann auch eine Spülung den Feuchtigkeitsausgleich noch unterstützen. Für ein noch besseres Ergebnis kann auch eine Kur helfen. Durch diese Maßnahme wird zudem auch die Reibung der Haare aneinander verhindert. Denn auch das kann unter Umständen zu unerwünschter elektrischer Ladung führen.
Warum auch die Wahl der Bürste entscheidend ist
Plastik sorgt für elektrische Ladung – darum sollte man unbedingt auf Naturmaterialien setzen. Kamm oder Bürste aus Holz sind die halbe Miete auf dem Weg zum geschmeidigen Haar – wobei ein Kamm noch die bessere Wahl ist. Mit den großen Abständen zwischen den Zinken wird Reibung vermieden, was die Gefahr für elektrische Ladung senkt.
Nicht zu heiß föhnen
Große Hitze sorgt dafür, dass die vom Waschen aufgequollene Oberfläche der Haare sich nicht wieder richtig glätten kann, sondern rau und borstig wird. An den Spitzen zeigt sich das dann zum Beispiel durch Spliss. Darum sollte man sein Haar möglichst nicht heißer als mit 70 Grad trocknen. Moderne Ionen-Föhne sollen zudem verhindern können, dass sich das Haar beim Trocknen durch Reibung auflädt. Wichtig ist auch, nicht sofort nach dem Waschen den Föhn auszupacken. Die Haare sollten 10 bis 15 Minuten an der Luft oder unter einem Handtuch vortrocknen.
Was hilft, wenn es zu spät ist?
Stehen die Haare, kann als schnelle Hilfe eine feuchte Hand helfen: Entweder in die Handfläche hauchen, oder sie mit Wasser benetzen und dann vorsichtig mit ein paar Millimetern Abstand über die Frisur fahren. So nehmen die Haare die Feuchtigkeit auf und fliegen vorerst nicht mehr. Sind sie wieder trocken, gibt es aber keine Garantie mehr. Länger anhaltend hilft da eine schnelle Behandlung mit speziellem Haar-Öl. Auch das wird in den Handflächen verteilt und dann sanft auf das Haar aufgetragen. Achtung, nicht zu viel verwenden, sonst sieht es fettig aus. Ein Geheimtipp sind auch Babytücher. Sie sind mit sanfter Lotion getränkt und verleihen dem Haar sofort Feuchtigkeit.