Im Sommer essen wir häufig Salat, Obst und Gemüse. Blaubeeren zum Müsli, einen Apfel zum Frühstücksbrot, ein bisschen Rucola mit Tomaten, Möhre und Gurke zum Mittag. Doch im Herbst haben wir oft das Gefühl, dass es weniger Frisches gibt. Das stimmt nicht. Gerade jetzt können wir aus dem Vollen schöpfen: Vieles ist über den Sommer gereift und kann jetzt erntefrisch auf den Tisch.
Was ist das Besondere an dieser Jahreszeit?
Im Sommer haben wir zwar gefühlt mehr Abwechslung – aber traditionell haben in Deutschland die meisten Obst- und Gemüsesorten erst im Herbst ihre Hauptsaison – und einige Sommersorten sind auch noch dabei.1 Das Stichwort lautet „saisonale Verfügbarkeit“: Das gemäßigte Klima in unseren Breitengraden ist noch ideal für den Anbau einiger Sorten: Die kühleren Temperaturen und die ausreichende Feuchtigkeit im Herbst fördern das Wachstum und die Reifung vieler Gemüsesorten wie Kürbis, Wurzelgemüse oder Rosenkohl. Beim Obst sind es jetzt Äpfel, Birnen, Hagebutten und Weintrauben. Und übrigens: Auch jetzt und im Spätherbst lässt sich noch einiges frisch anbauen oder aussähen.2
Welches Gemüse hat jetzt Saison?
- Kürbis: Kürbisse sind das Herbstgemüse Nummer Eins und werden zu verschiedenen Gerichten verarbeitet, wie Ofenkürbis, Kürbissuppe, -auflauf oder -püree. Es gibt sie in vielen verschiedenen Sorten, darunter Hokkaido, Butternut oder Muskatkürbis. Kürbis ist reich an Kalium, liefert Vitamin E, Vitamin C und reichlich Ballaststoffe. Er enthält auch Antioxidantien, die der Bildung freier Radikale im Körper entgegenwirken. Dazu gehört zum Beispiel Beta-Carotin, das gut für die Augengesundheit ist.3
- Rosenkohl: Rosenkohl ist ein klassisches Herbstgemüse in Deutschland und wird oft gekocht oder gebraten und als Beilage serviert. Rosenkohl ist reich an Eiweiß, Beta-Carotin, Vitamin E, Vitamin C und Folsäure. Zu den wichtigen Mineralstoffen zählen Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen.4
- Blumenkohl und Brokkoli: Diese Gemüsesorten können zu vielen Gerichten hinzugefügt werden, von Suppen, über Beilagen bis hin zu Aufläufen. Sie sind ausgezeichnete Quellen für Ballaststoffe. Brokkoli enthält mehr Vitamin C als andere Gemüsesorten, außerdem enthält er viel Folsäure. In Blumenkohl sind als wichtige Mineralien Kalium und Eisen enthalten. Glucosinolate sind für den typischen Kohlgeruch verantwortlich. Durch ihren Abbau im Körper entstehen Senföle, die Infektionen und Entzündungen vorbeugen. Blumenkohl regt außerdem die Nierentätigkeit an.6
- Lauch: Lauch ist ein vielseitiges Gemüse, das jetzt geerntet wird und in vielen herzhaften Gerichten wie Suppen und Quiches Verwendung findet. Er ist reich an Vitamin E und Vitamin C. Zudem enthält er Ballaststoffe und Antioxidantien, Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen.7
- Spinat: Spinat ist in dieser Jahreszeit besonders zart und wird häufig für Salate und Beilagen verwendet. Er ist ein nährstoffreiches Blattgemüse und eine ausgezeichnete Quelle für Antioxidantien.8
- Pilze: Jetzt ist auch die Zeit der Pilze, darunter Waldpilze wie Steinpilze und Pfifferlinge. Sie werden oft in Pfannengerichten, Saucen und Suppen verwendet. Pilze sind eine gute Quelle für Protein, Ballaststoffe und verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Sie sind auch bekannt für ihren hohen Gehalt an Selen, ein wichtiges Antioxidans.9
- Grünkohl: In einigen Regionen Deutschlands ist Grünkohl im Herbst ein traditionelles Gemüse, das zu deftigen Gerichten wie Grünkohl mit Pinkel oder Kassler serviert wird. Er ist ein Superfood, das reich an Vitamin K, Vitamin A, Vitamin E und C und Ballaststoffen ist. Der Winterkohl soll zudem den Cholesterinspiegel senken und vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen können.10
Welches Obst hat jetzt Saison?
- Äpfel sind im Herbst die bekannteste Obstsorte in Deutschland. Sie sind vielseitig und können frisch gegessen oder zu verschiedenen Gerichten wie Apfelkuchen, Apfelmus und Apfelstrudel verarbeitet werden.
- Auch Birnen sind jetzt weit verbreitet. Sie sind süß und saftig und eignen sich gut als Snack oder für Desserts wie Birnenkompott oder Birnen in Rotwein.
- Auch Weintrauben sind im Herbst reif – Winzer sind jetzt mit der Ernte zur Weinherstellung beschäftigt. Aber auch als frischer Snack oder als Rosinen sind sie ideal.
- Zwetschgen und Pflaumen sind im Herbst reichlich verfügbar und werden häufig für Pflaumenkuchen, Pflaumenmus und andere Desserts verwendet.
- Auch Hagebutten sind im Herbst erntereif. Sie werden oft für die Herstellung von Hagebuttentee, Marmelade und Sirup verwendet.
- Holunderbeeren sind eine weitere Herbstfrucht, die zu Holundersaft, Holundermarmelade und Holunderlikör verarbeitet wird.
- Quitten können nicht roh verzehrt werden, sondern in Form von Quittenmarmelade, Gelee oder Quittenbrot.
- Esskastanien sind ein beliebter Herbstsnack. Sie können geröstet oder gekocht werden und sind in vielen Regionen Deutschlands traditionell in der Herbstzeit.
- Brombeeren und Himbeeren sind im Spätsommer und Herbst reif und können frisch gegessen oder für Kuchen, Marmeladen und Desserts verwendet werden.
Wie gesund ist Herbstobst?
Wie alle Obstsorten enthalten auch die, die im Herbst reif sind, eine Menge Ballaststoffe, die die Verdauung fördern, den Blutzuckerspiegel stabilisieren und zur Sättigung beitragen. Außerdem ist Obst eine ausgezeichnete Quelle für verschiedene Vitamine. Äpfel und Birnen enthalten beispielsweise Vitamin C, das die Immunfunktion unterstützt.11 Auch Hagebutten sind besonders reich an Vitamin C. Obst enthält außerdem viele Antioxidantien, Vitamin E und verschiedene Polyphenole. Diese Stoffe können dazu beitragen, Schäden an den Zellen durch freie Radikale zu reduzieren und die allgemeine Gesundheit zu verbessern.13