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Sind Trinkmahlzeiten gesund?

Group 11 3 min Lesezeit   |   12.06.2023

Bitte beachten Sie, dass sich die Aktualität der Inhalte immer auf das Veröffentlichungsdatum bezieht.

Group 20

Autor

Magnus Horn
VIACTIV Krankenkasse

Sind Trinkmahlzeiten gesund?

Group 11 3 min Lesezeit   |   12.06.2023

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Magnus Horn

Es gibt viele Anbieter, die mit Drinks und löslichen Pulvern eine Mahlzeit ersetzt wissen lassen wollen. Doch wie ratsam ist es, auf die Trinknahrung zu setzen?

Schnell aufgeschraubt und runter damit oder kurz das Pulver mit Wasser oder Milch zur Flüssigkeit verarbeitet und dann schnell getrunken. Hm, lecker, denn die vielen auf dem Markt befindlichen Angebote von Trinknahrung haben nicht nur handliche, stylische Verpackungen, sie gibt es auch in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen. Damit kommt man an.

Schnell verfügbar, und auch nahrhaft?

Solche Trinkmahlzeiten sind variabel einsetzbar. Insbesondere aus dem Fitnessbereich sind sie kaum wegzudenken und jeder, der vielleicht schonmal im Fitnessstudio war, hat selbst dazu gegriffen oder zumindest gesehen, wie Menschen nach der intensiven Einheit einen Shake getrunken haben. Hierbei steht vor allem das Protein im Vordergrund, das für den Muskelaufbau mitverantwortlich ist. Schmeckt gut, und spart Zeit. Ebenso wie bei Drinks, die weniger als Nahrungsergänzung dienen, sondern vielmehr eine ganze Mahlzeit ersetzen sollen. Trinknahrung, oder Mahlzeitersatzgetränke. Menschen fühlen sich angesprochen, die vielleicht auf der Arbeit Stress haben und schnell mal etwas „essen“ wollen oder über mehrere Stunden im Zug sitzen und sie irgendwann der große Hunger ereilt. Denn die Drinks sollen satt machen. Satt, weil sie eigentlich alle Inhaltsstoffe enthalten, die eine gute vollwertige Mahlzeit ausmachen: Vitamine, Mineralstoffe, Proteine, Kohlenhydrate, Fett und Ballaststoffe – die wiederum sättigend wirken. Wer muss da schon kochen?

Wenn Gutes zu viel wird

Etwa 30 Gramm Ballaststoffe sind für Erwachsene täglich empfohlen. Die Verbraucherzentrale Bremen gibt an, dass viele diesen Wert gar nicht erreichen. Eine Trinkmahlzeit dürfte hier, beispielhaft sind 8,2 Gramm pro 500 Milliliter-Flasche eines Herstellers genannt, nicht zwingend ins Gewicht schlagen. Da es aber nicht die einzige Nahrungsquelle am Tag sein sollte, muss man schauen, dass es nicht zu viel wird, da zu viele Ballaststoffe wiederum abführend wirken können. Ohnehin macht die Dosis das Gift. So hat die Verbraucherzentrale Bremen beispielsweise herausgefunden, dass die Werte von Mineralstoffen und Vitaminen bei mehreren untersuchten Produkten so hoch waren, dass sie den Tagesbedarf bereits deckten. Eine „Überdosierung“ – auch von eigentlich gesunden Inhaltsstoffen – sollte man vermeiden. So kann laut Verbraucherzentrale „eine Langzeit-Einnahme hoher Dosen Vitamin A unter anderem zu Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen führen“. Zu viel Kalzium könne sich langfristig negativ auf die Nieren auswirken, und kurzfristig Durchfall verursachen. Wer ohnehin schon Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt, müsse beim Kauf solcher Produkte besonders auf die Nährstoffangaben achten, so die Verbraucherschützer.

Auf versteckte Zucker achten

Darüber hinaus haben die Trinkmahlzeiten zwar den Hinweis „ohne Zuckerzusatz“ im Portfolio, dafür aber Maltodextrin und Sucralose in der Nährwerttabelle stehen. Ersteres ist ein schnell verfügbarer Zweifachzucker, Sucralose hingegen ist ein Süßstoff, der hunderte Male süßer ist als herkömmlicher Zucker. Gleichzeitig gibt es immer noch verschiedene Fruchtzucker, die in den Drinks enthalten sind. Wer auf ungesunde Zucker verzichten möchte, der schaut, wie hoch der Anteil des Zuckers an der Gesamtmenge Kohlenhydrate ist. Je höher, desto schlechter.

Essen ist immer auch Genuss

Gleichzeitig verzichtet man durch die Aufnahme der Trinkmahlzeit möglicherweise auf das Genuss-Gefühl. Kauen, schmecken, die Sinne anregen, all das fällt weg. Darüber hinaus durchläuft die Trinknahrung den Körper mehr oder weniger direkt. Sie durchläuft nicht die klassischen Verdauungsprozesse. Dadurch können Nährstoffe dann auch oftmals gar nicht richtig verwertet werden, erklärt Lebensmittelchemiker Sascha Hohn in einer Reportage des NDR.

Wenn die Trinkmahlzeit „nur selten“ zum Einsatz kommt und nicht auf Dauer und isoliert als Nahrung angesehen wird, spricht laut Verbraucherzentrale zwar nichts dagegen, allerdings ersetze sie keine gesunde und ausgewogene Ernährung, da natürliche Lebensmittel in ihrer Zusammensetzung einfach so komplex seien, dass man sie auf künstlichem Wege kaum nachbilden könne.

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