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Was ist toxische Positivität?

Group 11 4 min Lesezeit   |   06.12.2022

Bitte beachten Sie, dass sich die Aktualität der Inhalte immer auf das Veröffentlichungsdatum bezieht.

Group 20
toxische-Positivität | VIACTIV Krankenkasse

Was ist toxische Positivität?

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Achtung giftig! Wenn Glücklichsein zwanghaft wird, dann finden negative Emotionen keinen Raum mehr. Dabei sind gerade die wichtig, um glücklich zu sein. Was sich hinter toxischer Positivität verbirgt.

Wenn Glück zur Drucksache wird

Positives Denken tut uns gut, hilft uns beim Meistern so mancher Krise und lässt uns laut Forschung sogar länger leben. Kein Wunder also, dass das Glücklichsein ziemlich verlockend und ein stets angestrebtes Ziel ist. Es fühlt sich nun mal richtig gut an. Manchmal so gut, dass anderes verdrängt wird. Die gerne so angepriesene „Good Vibes Only“-Mentalität ist gar nicht so good (gut): „Denn wenn Positivität zwanghaft wird, sodass gar kein Raum mehr für unangenehme Gefühle bleibt, kann das dazu führen, dass wir Gefühle bei uns selbst und bei anderen kleinreden“, sagt Anna Maas. Sie ist Journalistin und hat das Buch „Die Happiness-Lüge“ geschrieben, in dem sie anhand eigener Erfahrungen und Meinungen von Expertinnen und Experten erklärt, warum eine positive Lebenseinstellung um jeden Preis oft nicht nur wenig hilfreich ist, sondern sogar schaden kann. „Positives Denken wird immer dann toxisch, wenn es Druck aufbaut und zur Verdrängung von Emotionen führt“, sagt die Autorin. Egal ob im Privat-, Berufs- oder gesellschaftlichen (Zusammen)Leben – toxische Positivität ist in allen Lebensbereichen anzutreffen. Der Übergang vom gesunden Optimismus zum ungesunden, überzogenen positiven Denken ist oft ein fließender.

Glück eine Frage der eigenen Einstellung?

„Kaum jemand ist frei von toxischer Positivität“, sagt Anna Maas. „Ich glaube, es ist ein gesellschaftlich erlerntes Narrativ, das wir alle verinnerlicht haben.“ In der Werbung, in Magazinen, in vielen Filmen: Überall glückliche Gesichter und meist ein Happy End. Idealisierte Lebensbilder in den sozialen Medien erhöhen zusätzlich den Druck, stets positiv dem Leben zu begegnen. „Ewiges Glück und positive Emotionen sind das große Ziel.“
Und dieses Ziel zu erreichen, liegt allein in unserer Macht – so heißt es doch oft: Schließlich ist jeder seines Glückes Schmied und hält sein Glück in den eigenen Händen. Was erst einmal gut klingt, vermittelt aber auch: „Wenn du nicht glücklich bist, wenn du genervt bist, wenn du dich ungerecht behandelt fühlst, dann bist du selbst schuld. ,Arbeite doch einfach an deinem Mindset!‘ „Genau das halte ich für falsch“, sagt Anna Maas. „Man kann in vielen Situationen sicherlich das Positive sehen, man kann sich Dinge eher schön- als schlechtreden und mit einer gesunden Portion Mut, Ehrgeiz und Fleiß viel erreichen. Aber das ist eben nicht die ganze Wahrheit“, sagt die Autorin. „Es gibt auch strukturelle Probleme, soziale Missstände oder auch heftige Schicksalsschläge, die sich nicht ,weglächeln‘ lassen.“

Gut gemeinte Ratschläge

„Kopf hoch“, „Anderen geht es noch viel schlechter“/„Es gibt Schlimmeres“, „Sieh es doch mal positiv“, „Alles passiert aus einem Grund“ – höchstwahrscheinlich haben wir uns alle nicht nur einmal schon an solchen Phrasen bedient oder sie zu hören bekommen, als es uns nicht gut ging. Solch aufmunternde Worte sollen Mut machen, bewirken aber genau das Gegenteil. „Wir müssen mit solchen Sprüchen aufpassen“, warnt Anna Maas. Sie vermittelten, dass man nicht berechtigt sei, solch negative Gefühle zu empfinden. Sie forderten geradezu dazu auf, empfundene Trauer, Schmerz, Wut oder Schuld zu unterdrücken und durch positives Denken zu ersetzen. Dabei würde es viel mehr helfen, zuzuhören, mitzufühlen und zu sagen: „Stimmt, die Situation ist wirklich richtig blöd. Sag mir, wie du dich fühlst. Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst.“

Allen Gefühlen Raum und Zeit geben

Wo Licht ist, ist eben immer auch Schatten. „Gefühle sind zum Fühlen da. Jede Emotion gibt uns einen Hinweis über unsere Bedürfnisse“, sagt Anna Maas und fordert dazu auf, anzuerkennen, dass die gesamte Klaviatur an Emotionen wichtig ist und zum Leben dazugehört. „Wenn wir auch auf die negativen Gefühle hören und versuchen zu verstehen, welches unerfüllte Bedürfnis dahintersteckt, dann können wir bestenfalls dieses Bedürfnis erfüllen. Das macht nachhaltiger glücklich, als das Gefühl zu verdrängen“, sagt die Autorin. Was kommt, darf sein – auch wenn man dann nicht dem „Good vibes only“-Mantra folgt.

Wer sich immer mal wieder überprüft, wie er auf negative Emotionen bei sich selbst und anderen reagiert, schafft mehr Selbstbewusstsein. Ein Training, das sich lohnt und auch mit anderen ausgeübt werden kann: Anna Maas ermutigt dazu, offener, ehrlicher und ungeschönter miteinander zu sprechen. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass aus oberflächlichem Smalltalk echte Gespräche mit Tiefgang werden können.“ Und dabei könnten auch andere merken, die ihre wahren Gefühle vielleicht noch verstecken: „Ich bin damit nicht allein, ein Glück.“

Das ganze Interview mit Anna Maas können Sie in unserem VIACTIV Magazin Herbst 2022 nachlesen.

 

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