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Was sind Kreidezähne?

Group 11 4 min Lesezeit   |   26.04.2022

Bitte beachten Sie, dass sich die Aktualität der Inhalte immer auf das Veröffentlichungsdatum bezieht.

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wie entstehen Kreidezaehne | VIACTIV Krankenkasse

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Flecken, Verfärbungen oder bröckelnde und schmerzempfindliche Zähne: Kreidezähne entstehen unbemerkt und betreffen mittlerweile 10 bis 15 Prozent aller Kinder. Was verbirgt sich hinter dem Begriff und was können Eltern tun?

Viele Kinder haben ein strahlendweißes Milchzahngebiss, doch dann bricht der erste hintere Backenzahn durch und der ist unschön gelblich oder bräunlich verfärbt – im schlimmsten Fall sogar porös. „Für viele Eltern ist das ein Schock, haben sie sich doch nach bestem Wissen und Gewissen um die Mundhygiene ihres Nachwuchses gekümmert“, weiß Prof. Dr. Ulrich Schiffner, Oberarzt im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Poliklinik für Parodontologie, Präventive Zahnmedizin und Zahnerhaltung. Die Diagnose: Kreidezahn – in der Fachsprache Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) – genannt. „Bei der Krankheit ist der Zahnschmelz nicht ausreichend mineralisiert“, erklärt der Mediziner. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) sind in Deutschland mittlerweile 10 bis 15 Prozent aller Kinder davon betroffen. Bei den 12-Jährigen sind die Zahlen noch höher: Bei rund 28 Prozent weist mindestens einer der ersten bleibenden Backenzähne einen weißen Fleck oder weitergehende Defekte auf. „Kreidezähne kommen damit in dieser Altersstufe sogar häufiger vor als Karies.“

Woran erkennt man Kreidezähne?

Die Erkrankung hat unterschiedliche Ausprägungen: „In den allermeisten Fällen äußert sich MIH durch gelblich-bräunliche oder weiße Verfärbungen, die nur das Fachauge erkennt“, sagt Ulrich Schiffner. „Ist der Mineralmangel besonders stark ausgeprägt, was bei etwa fünf Prozent der betroffenen Kinder der Fall ist, sind die Zähne porös und können absplittern.“ Während die Verfärbungen vor allem unschön aussehen, sind die betroffenen Zähne bei schweren Verläufen außerdem schmerzempfindlich und durch ihre raue Oberfläche sind sie besonders kariesanfällig. Betroffen sind dabei meist die Backenzähne, seltener die Frontzähne.

Wie entstehen Kreidezähne?

Lautet die Diagnose Kreidezahn, würden viele Eltern die Schuld zunächst bei sich suchen, weiß Prof. Dr. Schiffner aus Erfahrung. Die Zahnpflege oder die Ernährung der Kinder hat jedoch keinen Einfluss auf die Erkrankung, die erst mit dem Durchbruch der bleibenden Zähne erkannt wird. Bei der Suche nach dem Auslöser tappen die Experten jedoch mehr oder weniger im Dunklen. „Recherchiert man im Internet, findet man unzählige Theorien und mindestens ebenso viele Gegenbeweise.“ Man wisse bisher, dass die Zellen (Ameloblasten), die für Aufbau und Reifung des Zahnschmelzes verantwortlich sind, äußerst sensibel seien. „Sie können durch viele Einflüsse gestört werden und das Ergebnis dieser Störung ist dann fast immer das gleiche: MIH – also die Kreidezähne“, erklärt der Zahnmediziner. „Wir wissen auch, in welchen Phasen die Störung eintritt; und zwar von der Schwangerschaft bis zu einem Alter von etwa zweieinhalb Jahren. Also können wir schauen, was zu der Zeit, in der der Schmelz gebildet werden sollte, bei dem Kind vorgefallen sein könnte.“ So gebe es dann manchmal Erklärungsmodelle. „Es gibt da einige typische Verdächtige“, fasst Schiffner zusammen. „Da wären zum einen die Schwangerschaft und die Geburt. Kommt es in dieser Zeit zu Störungen oder ist die Geburt besonders schwierig, kann das Auswirkungen haben.“ Auch Kinderkrankheiten, die mit hohem Fieber einhergehen sowie Antibiotika und Weichmacher in Kunststoff (Bisphenol A) könnten die Arbeit der Ameloblasten beeinflussen.

Kreidezähne: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Eine Prophylaxe wie bei Karies ist bei Kreidezähnen nicht möglich: „Natürlich wird intensiv dazu geforscht, wie sich Kreidezähne verhindern lassen“, sagt Ulrich Schiffner. Entdeckt ein Fachmann den Kreidezahn, hängt die Therapie davon ab, wie ausgeprägt die Erkrankung ist. „Bei sehr leichten Formen werden über Fluoridlacke Mineralien von außen zugefügt. Zähne mit deutlichen Formen der MIH können gut durch Versiegelungen oder Füllungen, manchmal auch durch Stahlkronen, versorgt werden.“ Nur sehr selten bliebe bei extrem schweren Fällen keine andere Möglichkeit, als den Zahn zu entfernen. Grundsätzlich kann der Mediziner Eltern aber auch beruhigen: „Zum einen sind wir, was die Therapie angeht, in den letzten Jahren viel sicherer geworden. Zum anderen ist die älteste Patientin, bei der ich einen Kreidezahn gesehen habe, 83 Jahre.“ Das zeige, dass man gerade mit der weitverbreiteten leichten Form der Erkrankung alt werden könne,  ohne dass es das Leben negativ beeinflusst.

Weiße Flecken – Vorsicht, Verwechslungsgefahr!

Weiße Flecken auf Zähnen können verschiedene Ursachen haben. „Auch die beginnende Karies sieht weiß aus“, erklärt Schiffner. „Auch eine hohe Fluoridaufnahme oder ein Trauma im Kindesalter können weiße Flecken auf den bleibenden Zähnen verursachen.“ Ein Besuch beim Zahnarzt könne hier Gewissheit bringen.

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