Trailrunning ist der eleganter klingende Begriff fürs Laufen auf unbefestigten oder nur wenig befestigten Wegen. Welche Regeln gibt es?
Vor ein paar Jahren noch war Trailrunning eher ein Nischensport. Wenige Natur- und Sportbegeisterte Läufer verließen die befestigten Wege und suchten neue Herausforderungen auf unebenen Böden. So sollten zusätzlich zur Kondition und zum Herz-Kreislauf-System auch noch Beweglichkeit, Koordination, Geschicklichkeit und Flexibilität trainiert werden. Inzwischen aber ist es Trend: Immer mehr Menschen versuchen sich daran, jenseits von Straßen oder anderen befestigten Wegen draufloszulaufen. Laut Statista.de ist Trailrunning sogar einer der drei großen Trendsportarten 2022, an denen niemand vorbeikommt.
Wo kann man Trailrunning machen?
Bei dieser Sportart verlässt man also die gewohnte Routine. Keine gleichförmigen Runden mehr um den immer selben See im immer selben Park, kein zu 100 Prozent sicherer Tritt, nicht immer dasselbe Bild bei Kilometer drei vor Augen. Beim Trailrunning ist die Geländevielfalt reich, die Landschaft abwechslungsreich und die Herausforderung wegen unterschiedlicher Bodenverhältnisse groß. Ob die Runde im Wald um die Ecke absolviert wird, auf Wiesen, Feldwegen, am Strand, in hügeliger Landschaft oder sogar in den Bergen, hängt von Lust und Können ab. Allerdings sollte eines nicht auf der Liste stehen: Einfaches Querfeldeinlaufen abseits aller Wege mitten durch die unberührte Natur. Um die Umwelt zu schonen, sollte man das lieber lassen.
Was trainiert Trailrunning?
Wer diese Regel in Sachen Naturschutz beachtet, kann für sich selbst mit Trailrunning aber viel gewinnen: Bewegung draußen ist gut für Körper und Geist. Egal, ob die Welt in voller Blüte steht, oder ob sie winterlich karg ist: Bewegung kann für seelisches Gleichgewicht sorgen. Und das Laufen über wenig befestigtes Gelände trainiert den Bewegungsapparat und das Herz-Kreislauf-System. Die Herausforderung besteht darin, die Strecke beim Laufen intensiv zu scannen, Unebenheiten des Bodens geschickt auszugleichen – und zusätzlich ist Laufen zum Beispiel in hügeligen Bereichen oder auf Sand anstrengender als auf Asphalt. Mit dieser Art des Sports wird in hohem Maße auf unterschiedlichen Ebenen die Leistungsfähigkeit trainiert.
Wie funktioniert Trailrunning?
Bei all den Herausforderungen ist aber eins wichtig zu wissen: Trailrunning bedeutet nicht, auf Biegen und Brechen die gesamte Strecke zu laufen – auch, wenn der Name es vielleicht vermuten lässt. Wer sich der Aufgabe stellt, kann auch Streckenabschnitte gehen oder walken und erst danach wieder das Lauftempo aufnehmen. Gerade Anfänger sollten sich lieber langsam herantasten und in unebenem Gelände häufiger eher zügig gehen als laufen, um Verletzungen vorzubeugen. Hilfreich können auch Walkingstöcke sein, um zum Beispiel Steigungen leichter zu überwinden oder um Bodenunebenheiten ausgleichen zu können.
Was braucht man für Trailrunning?
Das faszinierende am Trailrunning ist, dass jeder Abschnitt, jede Einheit anders ist. Entsprechen flexibel sollte die Ausrüstung sein. Da die Trails auch häufig länger dauern als eine normale Joggingrunde, sollten Trailrunner auf jeden Fall einen leichten kleinen Rucksack mitnehmen, um unterschiedliches Equipment zu verstauen. Aber: weniger ist mehr. Jedes mitgenommene Teil bringt Gewicht mit sich.
Grundsätzlich sollten Trailrunner geländetaugliche Laufschuhe benutzen, dazu empfiehlt sich dünne Funktionskleidung, die im Zwiebellook getragen werden kann. Wer im Shirt losläuft, könnte in höheren Lagen zum Beispiel eine Jacke brauchen. Auch sind Socken zum Wechseln sinnvoll, falls die Füße mal nass werden. Außerdem gehören Wasser und Snacks wie Energieriegel oder Nüsse in den Rucksack. Fortgeschrittene packen sich zum Beispiel auch einen Kompass ein, dazu Handschuhe und eine Stirnrade, falls das Gelände unzugänglicher wird.