In den kommenden Tagen soll sich der Sommer zurück melden. Sich der Sonne dann ohne Schutz auszusetzen, schadet nicht nur der Haut. Zu viel direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf kann zu einem Sonnenstich führen.
Zu lange in der Sonne gewesen? Die Erfahrung hat wahrscheinlich jeder schon einmal gemacht. Stunden später schmerzt der Kopf, man fühlt sich matt und abgeschlagen. Unangenehme Beschwerden, die einem signalisieren, dass der ungeschützte Aufenthalt in der Sonne zu ausgiebig ausgefallen ist. Ausruhen, abkühlen und viel trinken – das schafft Abhilfe. Auch eine kühlende (aber nicht kalte!) Dusche lindert die Beschwerden.
Ursache eines Sonnenstichs
Doch fallen die Symptome nach dem Sonnenbad schwerwiegender aus, kann es sich um einen Sonnenstich handeln. Erwachsene mit dünnem oder gar keinem Haupthaar und vor allem Kleinkinder sind hierbei besonders gefährdet. Laut Deutschem Roten Kreuz (DRK) ist die Ursache eines Sonnenstichs bei kleinen Kindern die geringe Kopfbehaarung, die dünne Schädeldecke sowie die offene Fontanelle (Knochenlücke am kindlichen Schädel).
Die Symptome
Bei einem Sonnenstich findet eine Reizung der Hirnhäute und eine Schwellung des Hirngewebes durch übermäßige Sonnenbestrahlung des Kopfes statt. Die Symptome werden nicht immer sofort erkannt und treten meist erst recht spät auf. Das bedeutet, dass es erst zu Beschwerden kommt, wenn der oder die Betroffene schon nicht mehr der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Erste Anzeichen sind harmlose Kopfschmerzen oder leichter Schwindel. Hinzu können auch Nackensteifigkeit, ein roter, heißer Kopf, Unruhe, Übelkeit, Erbrechen bis hin zu Bewusstseinsschwund oder sogar Bewusstlosigkeit kommen. Alles Alarmsignale, die eine lebensbedrohliche Situation auslösen können: Es kann ein Kreislaufkollaps drohen.
Handeln beim Sonnenstich
Das DRK empfiehlt, falls noch nicht geschehen, die Betroffenen aus der direkten Sonne an einen kühlen Ort zu bringen, und seinen Oberkörper erhöht zu lagern. Nasse Tücher können den Kopf und Nacken kühlen. Auf eine Dusche sollte man erst einmal verzichten, da sie das Kreislaufsystem durch eine plötzliche Abkühlung noch mehr belasten könnte. Weiterhin sollten Bewusstsein, Atmung und Vitalzeichen kontrolliert werden. Die Betroffenen sollten viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Bessern sich die Symptome nach diesen Maßnahmen nicht, ist ein Arztbesuch zwingend erforderlich. Insbesondere bei Kleinkindern und älteren Menschen sollte beim Verdacht auf einen Sonnenstich ein Arzt aufgesucht werden. Die 112 ist dann zu wählen, wenn besonders starke Beschwerden wie Krämpfe und zunehmende Verwirrung auftreten.
Vorbeugen als bester Schutz
Einen Sonnenstich verhindern kann man einfach, indem man die Sonneneinwirkung zeitlich begrenzt. Lange Aufenthalte in der Sonne, besonders in der Mittagszeit, sollte man möglichst vermeiden. Außerdem – das gilt besonders für Säuglinge und Kleinkinder – sollten Kopf und Nacken mit einem Textilschutz gut bedeckt sein.
Hitzeerschöpfung und Hitzeschlag
Ein Sonnenstich ist von einer Hitzeerschöpfung und einem Hitzschlag zu unterscheiden – auch wenn sich ihre Symptome teilweise ähneln. Die Maßnahmen ihrer Linderung aber genauso. Die Hitzeerschöpfung tritt häufig bei hohen Außentemperaturen in Verbindung mit körperlicher Anstrengung auf. Der Körper reagiert auf den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust mit Schwächegefühl, Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit.
Der Hitzschlag ist eine lebensbedrohliche Situation. Die Körpertemperatur steigt innerhalb von etwa einer Viertelstunde stark an, bis über 40 Grad Celsius. Kennzeichen sind heiße, trockene Haut, Schwindel, Müdigkeit, Krämpfe und Verwirrtheit bis hin zur Bewusstlosigkeit. Wichtig nun: Schatten, Kühlung und den Notarzt alarmieren! Der ganze Körper muss umgehend mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gekühlt werden. Sind die Betroffenen ansprechbar, sollten sie kühle Getränke zu sich nehmen. Bei Bewusstlosigkeit den oder die Betroffene in die stabile Seitenlage bringen, die Vitalfunktionen überprüfen und weiter für Abkühlung sorgen.