Kontakt
Telefon
Chat
Wir freuen uns auf Ihren Anruf
0800 222 12 11 24/7 rund um die Uhr, kostenlos aus allen dt. Netzen Anrufen
Wir sind gerne für Sie da.
DIREKT KONTAKT AUFNEHMEN Geht hier ganz leicht. Worauf warten Sie noch? Chat starten Zur Datenschutzerklärung

Warum küssen wir?

Group 11 5 min Lesezeit   |   13.02.2023

Bitte beachten Sie, dass sich die Aktualität der Inhalte immer auf das Veröffentlichungsdatum bezieht.

Group 20

Autor

Tina Belke
Küssen | VIACTIV Krankenkasse

Warum küssen wir?

Group 11 5 min Lesezeit   |   13.02.2023

Bitte beachten Sie, dass sich die Aktualität der Inhalte immer auf das Veröffentlichungsdatum bezieht.

Küssen | VIACTIV Krankenkasse
Group 20

Autor

Tina Belke

Ein Kuss ist eine zärtliche Geste – geht es richtig zur Sache, sind auch jede Menge Bakterien im Spiel. Kann das gesund sein? Auf jeden Fall! Und schön noch dazu.

Ungefähr 100.000-mal küssen wir uns Forschern zufolge in unserem Leben. Arten zu küssen, gibt es viele: mit Handküssen für die gnädige Frau, obligatorische Wangenküsse zur Begrüßung in südlichen Ländern, mit Stirnküssen als Zeichen der Zuneigung oder Küssen auf den Mund als Zeichen von Liebe und Vertrauen. Und dann ist da natürlich noch der Zungenkuss.

Was passiert beim Küssen im Körper?

Ein Kuss sagt mehr als tausend Worte, so heißt es. Allerdings ist Küssen auch eine Art Geheimsprache, die nur die beiden verstehen, deren Lippen sich berühren. Und je nach Art und Intensität wird damit etwas anderes erzählt: Der erste Kuss ist meist sanft und vorsichtig – so wie der Beginn einer neuen Liebe. Zwei Menschen, die sich zum ersten Mal küssen, wissen noch nicht, was der andere mag. Sie tasten sich mit einer Mischung aus Vorsicht und Wunscherfüllung aneinander heran – und mit einer großen Portion Aufregung: Wann immer Menschen sich küssen, senden Tausende von Nervenzellen Botschaften ins Gehirn, die dann einen wahren Hormoncocktail auslösen, der uns anschließend durch den Körper jagt: Endorphine erhöhen den Puls, das Glückshormon Dopamin kitzelt wohlige Schauer hervor, das Kuschelhormon Oxytocin sorgt dafür, dass wir meinen, uns so wohlzufühlen, wie noch nie. Später wird es dann inniger und vertrauter: Die Verliebten kennen sich schon etwas und wissen, was sie mögen. Die Küsse werden leidenschaftlicher und intimer – auch das löst wieder ein Feuerwerk im Gehirn aus: Die Durchblutung wird angeregt, das Herz beginnt zu rasen, der Atem wird flacher, wir schwitzen und sondern damit sexuelle Lockstoffe ab. Besonders viele davon übrigens an den Nasenflügeln. Also an einer Stelle, an der der andere sie direkt (unbewusst) riechen kann.

Wie küsst die Welt?

Küssen ist eine der ältesten Ausdrucksformen für Freundschaft, Zuneigung oder Liebe. An den Lippen ist die Haut besonders dünn, hat aber die höchste Dichte sensorischer Nervenzellen am gesamten Körper. Darum fühlt sich Küssen so schön an.

Weltweit wird geküsst. Dabei gibt es in den unterschiedlichen Ländern allerdings häufig verschiedene Ansätze: Bei uns in Westeuropa nähern wir uns mit den Lippen einander an, in anderen Kulturen knabbern sich Verliebte auch schonmal an den Wimpern oder reiben ihre Nasen aneinander. Die Grundidee ist jedoch immer gleich: Ein Kuss kann Gefühle ausdrücken, die mit Worten nicht zu beschreiben sind.

So wichtig ist es, zu küssen

Es gibt viele Theorien darüber, warum wir küssen. „Mit dem Kuss verlagert sich die Seele auf die Lippen, um aus dem Körper zu gelangen“, hat schon der griechische Philosoph Platon gesagt. Wissenschaftlich betrachtet ist es aber eher ein unbewusster Austausch von Informationen, die Aufschluss über das Immunsystem des anderen geben können. Außerdem hilft küssen dabei, emotionale Nähe zu schaffen, indem dabei Hormone wie Oxytocin freigesetzt werden, die die zwischenmenschlichen Bindungen stärken. Durch diesen Botenstoff kann Küssen aber auch neue Gefühle schaffen – und sogar Stress reduzieren. Kussforscher gehen außerdem davon aus, dass Küsse sowohl für Paare als auch für Freunde wichtig sind. Bei Paaren wird beim Küssen vor allem das Vertrauen gestärkt – regelmäßige Küsse sollen sogar die Bindung zwischen zwei Partnern verstärken. Noch dazu kann der Austausch von Speichel beim Küssen unser Immunsystem anregen. Denn mit jedem (feuchteren) Kuss tauschen wir auch jede Menge Bakterien aus, die das Immunsystem lernen lassen, besser mit fremden Eindringlingen umgehen zu können.

Wie hat sich das Küssen entwickelt?

Schon in der antiken Welt wurde fleißig geküsst. Das älteste Zeugnis dafür findet sich im Alten Testament:  Dort wird zum Beispiel über „Bruder-Küsse“ berichtet (1. Mose 33:4) als Symbol der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft. Oder über „Kuss-Geschenke“ (Hosea 13:2) als Opfer. In der alten christlichen Kirche galt der Friedenskuss als Zeichen einer vollständigen Versöhnung. Auch die griechische und römische Mythologie berichtet über Küsse. Der Gott Eros zum Beispiel küsst Königstocher Psyche – obwohl er sie eigentlich verjagen soll, weil sie zu hübsch ist und Königsmutter Aphrodite damit in den Schatten stellt. Eros aber verfällt ihr und küsst sie heiß und innig. In der römischen Mythologie gaben sich Pyramus und Thisbe, ein babylonisches Liebespaar mit ähnlichem Schicksal wie Romeo und Julia, einen letzten Kuss der Liebe vor dem Tod. Im Mittelalter war das Kussritual dann eine sehr wichtige Zeremonie und sollte mit Respekt bedacht werden. Bis um das Jahr 1900 war der sogenannte Schnüffelkuss verbreitet, bei dem die Verliebten ihre Nasenflügel aneinanderrieben.

Warum wir Menschen uns aber überhaupt küssen, ist allerdings noch nicht abschließend geklärt: Eine Theorie zum Beispiel besagt, dass es eine Fortführung vom Gestillt-Werden ist. Eine andere, dass es eine Weiterentwicklung eines Fütterungsaktes ist, bei dem Urmenschen ihren Kindern vorgekautes Essen von Mund zu Mund weitergegeben haben. Die Kussforscherin Ingelore Ebberfeld hingegen geht davon aus, dass es aus der animalischen Geste des gegenseitigen Schnupperns am Gesäß entstanden ist – damals, als auch der Mensch sich noch auf allen Vieren vorwärtsbewegte. Im Laufe der Evolution richtete sich der Mensch auf und ein neuer Ort zum Schnuppern musste gefunden werden. So ging er dann auf das Gesicht über. Zum Glück. Denn nur dadurch kommen wir heute in den Genuss, unsere Lippen aufeinanderzupressen und die Welt um uns herum vergessen zu können.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Warum war dieser Artikel nicht hilfreich?

Bitte geben Sie Ihren Namen ein.

Kontakt
Telefon
Chat
Wir freuen uns auf Ihren Anruf
0800 222 12 11 24/7 rund um die Uhr, kostenlos aus allen dt. Netzen Anrufen
Wir sind gerne für Sie da.
DIREKT KONTAKT AUFNEHMEN Geht hier ganz leicht. Worauf warten Sie noch? Chat starten Zur Datenschutzerklärung