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Selbsttests für zu Hause: So sinnvoll sind sie

Group 11 3 min Lesezeit   |   01.07.2025

Bitte beachten Sie, dass sich die Aktualität der Inhalte immer auf das Veröffentlichungsdatum bezieht.

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Qualitätssicherung

Vita Health Media
Auf einem Tisch liegt ein kleiner Vitamin D Test. Eine Person, dessen Hände man nur sieht, tropft eine Probe auf den Test. | VIACTIV Krankenkasse

Selbsttests für zu Hause: So sinnvoll sind sie

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Ob Allergien, Unverträglichkeiten oder Erkrankungen wie HIV – das Spektrum an Selbsttests wird immer größer. Was sie leisten können und warum Vorsicht geboten ist.

Selbsttests – auch Laien- oder Heimtests genannt – werden immer beliebter. Es handelt sich dabei um medizinische Tests, die ohne ärztliche Hilfe zuhause durchgeführt werden können. Sie sollen erste Hinweise auf eine mögliche Erkrankung oder Unverträglichkeit geben, ersetzen aber keine fachärztliche Diagnose.

Welche Selbsttests gibt es?

Selbsttests gibt es mittlerweile unzählige. Sie sind in Drogeriemärkten, Apotheken und im Online-Versandhandel erhältlich. Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin, Speichel oder auch Stuhl sollen Aufschluss über das Vorhandensein bestimmter Erkrankungen oder Unverträglichkeiten geben.

Beispiele für in Apotheken erhältliche Selbsttests sind:

  • Schwangerschaftstests (Probe: Urin)
  • HIV-Tests (Probe: Blut oder Speichel)
  • COVID-19-Antigen-Selbsttests (Probe: Nasenabstrich)
  • Ovulationstest (Probe: Urin)
  • Blutzuckertests (Probe: Blut)
  • Harnwegsinfektionstests (Probe: Urin)
  • Menopause (Probe: Urin)
  • Vitaminmangel (Probe: Blut)
  • Sexuell übertragbare Krankheiten (Probe: Urin oder Abstrich von Gebärmutterhals)

Wie zuverlässig sind die Selbsttests?

Als etabliert und sinnvoll gelten Schwangerschaftstests und die heimische Blutzuckermessung. Schwangerschaftstests sind äußerst zuverlässig, ihre Trefferquote liegt bei über 95 Prozent.1 Viele andere Selbsttests sind indes umstritten.

Wie sind die Selbsttests aus medizinischer Sicht einzuordnen?

Wie die Selbsttests aus medizinischer Sicht zu beurteilen sind, haben wir die Prof. Birgit Terjung gefragt. Sie ist Chefärztin der Abteilung Innere Medizin und Gastroenterologie am St. Josef Hospital in Bonn-Beuel.

Frau Prof. Terjung, wie beurteilen Sie die zahlreichen Selbsttests, die es mittlerweile für Verbraucherinnen und Verbraucher im Handel gibt?

Das Problem ist, dass viele Tests nicht zertifiziert oder validiert sind. Das heißt: Sie messen oft gar nicht zuverlässig das, was sie versprechen. Patienten verlassen sich auf fragwürdige Werte und investieren dann viel Geld in spezielle Diätprogramme oder Nahrungsergänzungsmittel – oft ohne medizinischen Nutzen.

Wie erleben Sie das im Klinikalltag?

Patientinnen und Patienten kommen tatsächlich häufig mit Selbsttest-Ergebnissen zu uns – meist nach teuren Online-Bestellungen. Die Tests zur Darmflora etwa kosten nicht selten mehrere Hundert Euro. Die Ergebnisse klingen professionell, sind aber medizinisch kaum verwertbar. Die Aussagekraft dieser Stuhltests ist begrenzt, weil sie keine klaren Rückschlüsse auf eine gestörte Darmflora zulassen.

Finden Sie das ärgerlich?

Ich versuche, sensibel damit umzugehen. Ich erkläre den Patientinnen und Patienten, warum ich die Testergebnisse kritisch sehe, ohne sie vor den Kopf zu stoßen. Manchmal lassen sich aus den Tests Trends ablesen – aber keinesfalls Diagnosen.

Also lieber gleich in die Arztpraxis gehen, statt sich auf Selbstdiagnosen zu verlassen?

Absolut. Wer den Verdacht auf eine Unverträglichkeit oder eine Erkrankung hat, sollte das mit ärztlicher Unterstützung abklären lassen – nicht auf eigene Faust mit Selbsttests. Denn dadurch entstehen Kosten – und manchmal sogar gesundheitliche Risiken. Ein Beispiel: Viele halten Gluten für den Auslöser ihrer Beschwerden, obwohl es oft nur der Weizen selbst ist. Dann wird auf eigene Faust eine glutenfreie Diät begonnen, dazu verzichtet man auf Frucht- und Milchzucker – und plötzlich fehlen dem Körper wichtige Nährstoffe. Das ist gefährlich. Ohne eine fachliche Einordnung sind die Testergebnisse wertlos oder sogar irreführend. Also besser Finger weg davon!

Auch andere Expertinnen und Experten sehen die Selbsttests mit Skepsis. So kommt die Labormedizinerin Prof. Astrid Petersmann von der Universität Oldenburg in einem Statement zu einem ähnlichen Schluss: „Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Patientenselbsttests zum Teil nicht unerhebliche Kosten auf Patientenseite verursachen. Dem steht ein fraglicher medizinischer Nutzen gegenüber. Gegenwärtig sollten daher Patientenselbstteste von den Verbraucherinnen und Verbrauchern sehr zurückhaltend erworben und eingesetzt werden.“

Experteninterview mit Prof. Dr. med. Birgit Terjung, Chefärztin der Abteilung Innere Medizin und Gastroenterologie am St. Josef Hospital in Bonn-Beuel
Expertenstatement (angefragt) von Prof. Dr. Astrid Petersmann, Direktorin des Universitätsinstituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin am Klinikum Oldenburg

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