Künstliche Intelligenz in der Medizin

Die Künstliche Intelligenz (oder auch KI) ist schon in viele Bereiche vorgedrungen. Die Industrie fertigt automatisiert Gegenstände mithilfe von Robotern. Im Internet helfen uns Suchmaschinen, mit der geballten Informationsflut des World Wide Web fertig zu werden. Aber auch in der Medizin ist sie auf dem Vormarsch. Ein paar Beispiele gefällig? Gerne doch.

KI bringt Licht ins Dunkel: Diagnostik

Die richtige Diagnose in Sekundenbruchteilen? Ohne dabei auch nur ein Detail aus dem Blick zu verlieren? Das ist vielleicht schon bald keine Zukunftsmusik mehr. Umso mehr medizinische Daten und Fakten in die Diagnose einbezogen werden können, desto solider ist sie. KI ist in der Lage, medizinische Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammenzuführen und Muster zu erkennen.

Egal, ob es sich um CT- oder MRT-Aufnahmen, Patientendaten, genetische Merkmale oder sogar handschriftliche Aufzeichnungen Ihres Hausarztes handelt. So lange die Daten in digitalisierter Form vorliegen, sind sie verwertbar. Dies dient nicht nur der Absicherung von Diagnosen, sondern gibt Medizinern die Chance, Therapien individuell auf die Bedürfnisse von Patienten zuzuschneiden.

Das übermenschliche Auge: Computer Vision

Unser Auge ist ein Wunderwerk der Natur und es zeigt uns, was in der Welt geschieht und was im Großen und im Kleinen vor sich geht. Dass jedes Detail zählt, wird klar, wenn man sich einen Arzt bei der Auswertung eines Röntgenbildes oder einer MRT-Aufnahme vorstellt. Denn es verrät ihm, was Ihnen eigentlich fehlt. So weit so normal.

Doch auch hier können Fehler passieren, etwa wenn etwas für das Auge nur schwer Wahrnehmbares bei der Diagnostik und Behandlung übersehen wird. Beim Thema Computer Vision – oder auch Maschinensehen – geht es nun darum, einen Computer in die Lage zu versetzen, die Aufgaben des menschlichen Sehapparates zu übernehmen. So können auch sehr winzige Details, die für einen Arzt nur sehr schwer wahrnehmbar sind, erfasst werden. Und eines ist klar: „Kleinigkeiten“ können Leben retten.

Algorithmen suchen Testpersonen: Medikamentenentwicklung

Daten sind das neue Schwarz – und in aller Munde. Wir alle hinterlassen ständig und überall Daten und damit unseren digitalen Fingerabdruck, ob beim Online-Shopping, während Google Maps uns zur nächsten Tankstelle lotst, aber natürlich auch in der Arztpraxis oder im Krankenhaus. Diese medizinischen Daten können wertvoll sein, z. B. für die Entwicklung neuer Medikamente.

Bis ein neues Medikament in den Regalen und Apotheken landet, werden sie im Rahmen klinischer Studien getestet. Doch die richtigen Studienteilnehmer zu finden, kostet wertvolle Zeit – denn nicht jeder, der an einer Studie teilnehmen möchte, passt auch zum gewünschten Probanden-Pool. Künstliche Intelligenz hilft dabei, medizinische Datenbanken auszuwerten und Probanden mithilfe definierter Kriterien auf die Spur zu kommen – schnell, effizient und vor allem treffsicher.

Künstliche Intelligenz kann viel

Aber nicht alles. Den persönlichen, vertrauensvollen Kontakt zu Ihrem Arzt wird kurzfristig sicher kein Computer ersetzen. Dafür spielt das Zwischenmenschliche einfach eine zu große Rolle. Dennoch ist es in der Medizin genau wie in anderen Bereichen unserer digitalisierten Welt auch. Technik und KI im Speziellen können dabei helfen, Fehler zu vermeiden, Fortschritt zu beschleunigen – und dem wichtigsten Ziel vielleicht noch näher zu kommen: Ihnen als Patienten bestmöglich zu helfen.