Auch wenn sie sicherlich nicht zu den schönsten Aufgaben des Lebens zählen: Vorsorgeuntersuchungen lohnen sich.

Krankheiten können jeden Menschen jederzeit treffen. Nicht nur ältere Menschen erkranken an Krebs oder anderen schwerwiegenden Krankheiten, etwa das Herz-Kreislauf-System betreffend. Daher ist es umso wichtiger, zur Vorsorge zu gehen. Denn je früher Probleme erkannt oder gar Krankheiten diagnostiziert werden, desto größer ist die Chance auf eine erfolgreiche Behandlung und Genesung. Die im Folgenden vorgestellten Untersuchungen sind kostenlos.

Allgemeiner Gesundheits-Check-up

Ab 35 Jahren können sich Männer und Frauen alle drei Jahre einer allgemeinen Gesundheitsuntersuchung unterziehen. Hierbei wird man sozusagen auf Herz und Nieren geprüft. Neben dem Anamnese-Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin, bei dem auch das eigene Gesundheitsprofil und mögliche Vorerkrankungen erschlossen werden, gibt es eine ausführliche Laboruntersuchung des Blutes und des Urins, bei der etwa Werte wie Cholesterin, Glukose, Eiweiße und die Anzahl der verschiedenen Blutkörperchen ermittelt werden.

Einmalig ab 65 Jahren können Männer sich einer Ultraschalluntersuchung unterziehen. Diese soll ein Aneurysma der Bauchschlagader möglichst früh erkennen.

Hautscreening

Ebenfalls ab 35 Jahren sollten Frauen und Männer zum Hautkrebs-Screening gehen. Die Dermatologin oder der Dermatologe begutachtet dabei den gesamten Körper. Auch Nägel und die Kopfhaut werden auf Ungewöhnliches untersucht. Bei Auffälligkeiten können zudem Gewebeproben entnommen und untersucht werden.

Krebsvorsorge für Frauen

Auch bei anderen Krebserkrankungen gibt es verschiedene Vorsorgeuntersuchungen. Frauen ab 20 Jahren haben die Möglichkeit, jährlich eine Genitaluntersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs durchführen zu lassen. Bis zum 25. Lebensjahr ist bei Frauen darüber hinaus eine jährliche Untersuchung auf Chlamydien zur Vorsorge gegen die genitale Infektion mit Chlamydia trachomatis möglich – einem der laut Robert-Koch-Institut häufigsten Erreger von sexuell übertragbaren Infektionen.

Ab dem 30. Lebensjahr beginnt bei Frauen die Brustkrebsvorsorge. Neben dem Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin wird dabei die Brust und die ihr zugehörigen Lymphknoten abgetastet. Ebenfalls sollten die Mediziner zeigen, wie man selbst Auffälligkeiten erfühlen könnte. Einen Anspruch auf Brustkrebsvorsorge haben Frauen ab 30 jedes Jahr. Ab einem Alter von 35 Jahren gehört die zytologische Untersuchung alle drei Jahre zur Vorsorge.

Zwischen 50 und 69 Jahren wird die Brustkrebs-Vorsorge noch einmal erweitert. Dann ist alle zwei Jahre ein Mammographie-Screening für Frauen möglich. Hierzu wird man schriftlich eingeladen. Bei der Mammographie werden beide Brüste geröntgt und, nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums, von zwei unabhängigen Untersuchenden ausgewertet. Falls Auffälligkeiten erkennbar sind, folgen weitere Untersuchungen.

Krebsvorsorge für Männer

Bei Männern spielt die Vorsorge für Prostatakrebs eine wichtige Rolle. Ab dem 45. Lebensjahr kann eine Untersuchung der Genitalien jährlich erfolgen. Neben der Anamnese werden die Prostata und ansässige Lymphknoten abgetastet.

Darmkrebsvorsorge

Ab dem 50. Lebensjahr sind dann sowohl für Männer als auch für Frauen Untersuchungen des Dickdarms und des Rektums zur Vorsorge von Darmkrebs möglich. Bis zum 54. Lebensjahr etwa können beide sich auf verborgenes Blut im Stuhl jährlich untersuchen lassen. Ab 50 Jahren können Männer eine Früherkennungs-Darmspiegelung machen, „die einmal frühestens nach 10 Jahren wiederholt werden kann“, so das BMG. Bei Frauen ist dies ab dem 55. Lebensjahr möglich. Sollten Männer und Frauen bis 55 dann noch keine Früherkennungs-Darmspiegelung gemacht haben, können sie auch alle zwei Jahre einen Stuhlbluttest machen als Alternative zur Darmspiegelung. Für Männer besteht folglich bereits ab 50 Jahren die Möglichkeit, zwischen einer zweimaligen Früherkennungs-Darmspiegelung und einem jährlichen (bis 54 Jahre) beziehungsweise zweijährigen Stuhlbluttest (ab 55) zu wählen. Sollten Männer und Frauen eine Darmspiegelung zur Früherkennung erst ab 65 Jahren wählen, haben sie ebenfalls noch Anspruch auf diese Untersuchung.