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Darum ist Darmkrebsvorsorge wichtig

Group 11 4 min Lesezeit   |   17.09.2021

Bitte beachten Sie, dass sich die Aktualität der Inhalte immer auf das Veröffentlichungsdatum bezieht.

Group 20

Autor

VIACTIV Krankenkasse
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Darum ist Darmkrebsvorsorge wichtig

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Das Thema ist unbeliebt. Warum es trotzdem wichtig ist, zur Früherkennung zu gehen, erklärt Dr. Thorsten Brechmann, Leitender Oberarzt der Gastroenterologie am Bergmannsheil Klinikum Bochum.

Herr Dr. Brechmann, es ist das natürlichste Thema der Welt – trotzdem sprechen die meisten Menschen nur ungern darüber: die Verdauung. Warum gibt es da so eine Hemmschwelle?

Ich nehme an, weil über Verdauung sprechen zu müssen, in den meisten Fällen bedeutet, dass etwas nicht in Ordnung ist. Und das möchte man natürlich am liebsten ignorieren.

Wann sollte man denn dringend anfangen, über seine Verdauung zu sprechen?

Immer dann, wenn sich ganz bedeutend etwas ändert. Am Gefühl im Bauch oder an der Ausscheidung. Wenn man zum Beispiel über eine längere Zeit ständig Luft im Bauch hat – was man normalerweise nie hat. Oder wenn sich der Rhythmus des Stuhlgangs plötzlich ändert und sich nicht wieder normalisiert. Wenn also jemand, der sonst eher selten zur Toilette muss, plötzlich dreimal am Tag muss. Oder jemand, der sonst dreimal am Tag geht, auf einmal nur noch alle drei Tage muss. Ebenso natürlich bei anhaltendem Durchfall, Erbrechen oder starken Schmerzen.

... aber ist nicht dreimal am Tag sowieso zu oft und nur alle drei Tage zu selten?

Nein, wenn es immer so war und nie Beschwerden gemacht hat, kann das als normal gelten.

Was passiert denn, wenn ich mit meinem Arzt über meine Verdauungsprobleme spreche?

Man versucht zunächst, die Symptome einzugrenzen und eine schwerwiegende Erkrankung auszuschließen. Dann kann man erstmal einfach die Symptome behandeln. Ist es eine Verstopfung, wird etwas Lösendes verordnet, hat man Durchfall, etwas Stopfendes. Bei Bauchschmerzen unter Umständen etwas Luftabführendes. All diese Symptome sind übrigens auch Anzeichen für das Reizdarmsyndrom, die verbreitetste Darmerkrankung in Deutschland. Sie können aber auch unabhängig davon auftreten.

Und wenn sich die Symptome nicht einfach so behandeln lassen?

Dann schaut man weiter. Und im absoluten Ernstfall muss man dann eben auch mal in den Darm hineinschauen.

Sie meinen eine Darmspiegelung?

Genau!

Das ist ja nun in den meisten Fällen die Sache, die Patienten vermeiden möchten, oder?

Ja, aber das ist nicht gut. Darmspiegelungen gehören zu den Früherkennungsuntersuchungen, das heißt, man kann durch sie ernsthafte Erkrankungen wie zum Beispiel Dickdarmkrebs in einem sehr frühen Stadium erkennen – sodass es danach wirklich gute Heilungschancen gibt.

Aber ist das nicht furchtbar unangenehm?

Richtig angenehm ist es natürlich nicht. Aber der Nutzen steht meiner Meinung nach über dem unangenehmen Gefühl. Immerhin konnte dadurch, dass die Bereitschaft zur Darmspiegelung in den vergangenen Jahren gestiegen ist, die Erkrankungsrate deutlich gesenkt werden. Statt bei 75.000 Neuerkrankungen vor etwa zehn Jahren sind wir jetzt nur noch bei rund 60.000 – was aber immer noch bedeutend zu viel ist. Darum wünschen wir Ärzte uns natürlich, dass noch mehr Menschen die Früherkennung in Anspruch nehmen, um noch mehr Fälle früher entdecken zu können.

Wie läuft so eine Darmspiegelung ab?

Man darf ab dem Mittag vor dem Tag der Untersuchung nichts mehr essen und muss von da an den Darm reinigen. Das geschieht mit einer leider nicht sehr gut schmeckenden Flüssigkeit, von der man zwei Liter trinken muss. Das ist nicht angenehm. Aber die Untersuchung selbst kann man dann verschlafen.

Und was ist dann das Schlimme daran?

Eigentlich nichts. Vielleicht löst es vorher ein unangenehmes Gefühl aus, dass man mit dem nackten Po auf einem Untersuchungstisch liegt.

Und danach? Hat man dann noch Probleme?

Nein, eigentlich nicht. Vielleicht hat man wegen der vielen Flüssigkeit anschließend nochmal den Drang, auf die Toilette zu gehen. Vielleicht geht auch noch ein bisschen Luft ab, die vorher in den Darm gepumpt wurde, um mit dem Endoskop besser hineinzukommen. Aber sonst dürfte spätestens am Tag danach alles wieder so sein wie immer.

Und wenn dann etwas gefunden wird?

Sind es nur Polypen, also gutartige Schleimhautwucherungen, werden sie einfach entfernt – das ist meist schon während der Darmspiegelung möglich. Ist schon Krebs da, wird natürlich die weitere Therapie besprochen.

Warum sind 50 Jahre die magische Grenze zur Vorsorge? Was ist da anders als mit 45?

Das ergibt sich unter anderem aus Ersterkrankungsstatistiken des Robert-Koch-Instituts. Das sind einfach Erfahrungswerte. Die meisten Erstdiagnosen gibt es ungefähr ab 50 Jahren.

Und warum muss man dann nur alle zehn Jahre zur Darmspiegelung?

Weil Darmkrebs nur sehr langsam wächst. Darum genügen zehn Jahre in der Regel. Wurde eine Krebsvorstufe gefunden und entfernt, verringert sich der Abstand natürlich erstmal. Auf drei oder fünf Jahre zum Beispiel.

Gibt es noch andere Früherkennungsmöglichkeiten außer der Darmspiegelung?

Ja, es gibt noch nichtinvasive Testverfahren zur Untersuchung auf verstecktes Blut in Stuhlproben. Aber die sind nicht so genau. Da kann es schon mal sein, dass zum Beispiel vorher verzehrte Blutwurst oder anderes Fleisch das Ergebnis verfälscht.

Was kann man denn selbst tun, um sein Darmkrebsrisiko zu minimieren?

Es gibt eine Reihe von Faktoren, die man vermeiden kann: Rauchen, regelmäßiger Alkoholkonsum und Übergewicht zum Beispiel wirken sich negativ aus. Aber auch eine falsche Ernährung mit wenig Ballaststoffen und viel rotem Fleisch spielt eine Rolle. (tig)

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