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Spannungskopfschmerzen

Autoren/Herausgeber: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Einleitung

Wenn man Kopfschmerzen hat, handelt es sich oft um Spannungskopfschmerzen. Viele Menschen haben diese dumpfen, drückenden, leichten bis mittelschweren Kopfschmerzen immer mal wieder.

Spannungskopfschmerzen sind weniger stark als Migräne oder Cluster-Kopfschmerzen. Wenn sie länger andauern, können sie dennoch belastend sein. Wer sich stark beeinträchtigt fühlt, kann die Schmerzen mit rezeptfreien Schmerzmitteln lindern. Wichtig ist, dabei im Blick zu behalten, wie oft man zu diesen Mitteln greift. Denn eine zu häufige und regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln kann dazu führen, dass die Kopfschmerzen öfter auftreten.

Anders als der Name vermuten lässt, sind Muskelverspannungen nicht die typische Ursache von Spannungskopfschmerzen. Warum es zu Spannungskopfschmerzen kommt, ist nicht bekannt. Deshalb zählt diese Art der Kopfschmerzen wie die Migräne und der Cluster-Kopfschmerz zu den primären Kopfschmerzen.

Auf einen Blick

  • Die meisten Menschen haben ab und zu Spannungskopfschmerzen.
  • Die eher dumpfen Schmerzen sind in der Regel nicht sehr stark.
  • Rezeptfreie Schmerzmittel können die Beschwerden meistens lindern.
  • Wenn über längere Zeit sehr häufig Kopfschmerzen auftreten, gelten sie als chronisch.
  • Dann ist es sinnvoll, ärztliche Hilfe zu suchen.

Symptome

Spannungskopfschmerzen werden meist als dumpf und drückend empfunden. Bei vielen tut der gesamte Kopf weh, bei manchen schmerzt vor allem der Stirnbereich. Andere beschreiben ihre Schmerzen wie einen drückenden Ring um den Schädel – als ob sie einen zu engen Hut auf dem Kopf hätten.

Spannungskopfschmerzen sind leicht bis mittelstark. Sie können nach wenigen Minuten verschwinden, dauern manchmal aber auch bis zu einer Woche an. Sie werden nicht stärker, wenn man körperlich aktiv ist – zum Beispiel beim Treppen steigen oder beim Sport. Begleitsymptome wie Lichtempfindlichkeit oder Übelkeit fehlen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für Spannungskopfschmerzen sind unbekannt. Es gibt aber manchmal bestimmte Auslöser für die Schmerzen – etwa Stress.

Spannungskopfschmerzen kommen in manchen Familien gehäuft vor. Außerdem gelten einige Erkrankungen als Risikofaktoren – zum Beispiel Depressionen.

Häufigkeit

Spannungskopfschmerzen sind sehr häufig: Wahrscheinlich hat sie jeder Mensch im Laufe seines Lebens irgendwann einmal.

Mehr als 40 von 100 Menschen haben immer wieder Spannungskopfschmerzen. Bei etwa 1 von 100 Menschen sind die Beschwerden über einen längeren Zeitraum sehr häufig oder sogar dauerhaft.

Spannungskopfschmerzen sind in jedem Alter möglich, treten aber meist zum ersten Mal im jungen Erwachsenenalter auf. Bei Frauen sind Spannungskopfschmerzen etwas häufiger als bei Männern.

Verlauf

Bei den meisten treten die Spannungskopfschmerzen in unregelmäßigen Abständen auf. Fachleute bezeichnen das als episodischen Verlauf.

Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum sehr häufig sind, spricht man von chronischen Spannungskopfschmerzen. Das bedeutet, die Schmerzen treten

  • innerhalb von drei Monaten an 15 oder mehr Tagen pro Monat auf oder
  • an mehr als 180 Tagen pro Jahr und
  • sie dauern jeweils über Stunden an oder hören gar nicht mehr auf.

Diagnose

Wer öfter Kopfschmerzen hat, bespricht dies am besten mit einer Ärztin oder einem Arzt. Bereits im Gespräch (Anamnese) und durch eine körperliche Untersuchung lässt sich feststellen, ob es sich um Spannungskopfschmerzen handelt. Dabei werden im Rahmen einer neurologischen Untersuchung zum Beispiel Muskelkraft und Sinneswahrnehmungen geprüft.

Ist danach nicht ganz klar, ob vielleicht eine andere Erkrankung hinter den Schmerzen steckt, können noch weitere Untersuchungen sinnvoll sein.

Vorbeugung

Menschen mit Spannungskopfschmerzen können verschiedene Möglichkeiten ausprobieren, die dazu beitragen können, dass die Schmerzen nicht so oft auftreten. Dazu gehören etwa regelmäßiger leichter Ausdauersport, manuelle Behandlungen, Entspannungsübungen, Yoga und nach Anleitung Biofeedback.

Bei chronischen Spannungskopfschmerzen können auch eine Verhaltenstherapie oder eine multimodale Schmerztherapie sinnvoll sein, bei der verschiedene Behandlungen miteinander kombiniert werden. Auch mit einigen Medikamenten lässt sich häufigen Attacken vorbeugen – vor allem mit dem Medikament Amitriptylin. Der Wirkstoff kann allerdings selten Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen, Mundtrockenheit oder eine Gewichtszunahme hervorrufen.

Behandlung

Bei leichten Spannungskopfschmerzen kommen viele Menschen ohne Medikamente aus. Manche können ihre Schmerzen lindern, wenn sie sich auf Stirn, Schläfen oder Nacken Pfefferminzöl tupfen oder an der frischen Luft spazieren gehen.

Als Medikamente kommen rezeptfreie Schmerzmittel (Analgetika) aus der Apotheke infrage. Diese Mittel können die Schmerzen lindern. Sie können aber auch Nebenwirkungen haben, etwa Magenprobleme. Bei zu häufiger Einnahme können sie dazu führen, dass die Kopfschmerzen häufiger auftreten. Wichtig ist deshalb, darauf zu achten, wie oft man die Schmerzmittel einnimmt – zum Beispiel mithilfe eines Kopfschmerztagebuchs. Wer feststellt, dass er regelmäßig an mehr als zehn Tagen pro Monat Medikamente einnimmt, wendet sich am besten an eine Ärztin oder einen Arzt.

Weitere Informationen

Die Hausarztpraxis ist meist die erste Anlaufstelle, wenn man krank ist oder bei einem Gesundheitsproblem ärztlichen Rat braucht. In unserem Thema „Gesundheitsversorgung in Deutschland“ informieren wir darüber, wie man die richtige Praxis findet – und mithilfe unserer Frageliste möchten wir dabei helfen, sich auf den Arztbesuch vorzubereiten.

Quellen

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Göbel H, Heinze A, Heinze-Kuhn K et al. Oleum menthae piperitae (Pfefferminzöl) in der Akuttherapie des Kopfschmerzes vom Spannungstyp. Schmerz 2016; 30(3): 295-310.

Haag G, Diener HC, May A et al. Self-medication of migraine and tension-type headache: summary of the evidence-based recommendations of the Deutsche Migräne und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), the Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN), the Österreichische Kopfschmerzgesellschaft (ÖKSG) and the Schweizerische Kopfwehgesellschaft (SKG). J Headache Pain 2011; 12(2): 201-217.

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Straube A. Therapie des episodischen und chronischen Kopfschmerzes vom Spannungstyp und anderer chronischer täglicher Kopfschmerzen (S1-Leitlinie, in Überarbeitung). AWMF-Registernr.: 030-077. 2022.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Aktualisiert am 13.07.2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

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