Jeder, der viel am Schreibtisch sitzt, kennt das Problem. Schmerzen im Nacken, in den Schultern oder im Rücken. In den meisten Fällen sind diese aber harmlos und es handelt sich lediglich um Muskelverspannungen. Nichtsdestotrotz schränken sie den Alltag sehr ein und im schlimmsten Fall gewöhnen wir uns eine Schonhaltung an, die zu weiteren Verspannungen in anderen Muskelgruppen führt.
Die Ursachen
Die Ursachen für Verspannungen der Muskulatur sind vielfältig – Überanstrengungen durch schwere körperliche Arbeit mit ungewohnten Bewegungsabläufen, psychische Faktoren wie Stress oder Ängste, einseitige Belastungen oder Fehlbelastungen durch unnatürliche Körperhaltungen wie langes Sitzen oder falsche Schlafposition, aber auch Magnesiummangel können die Auslöser sein.
Welche Arten gibt es?
Muskelverspannungen können theoretisch überall auftreten. Meist tun sie das im Nacken-, Schulter- sowie im unteren Rückenbereich, aber auch der Kiefer ist oft betroffen.
Nacken:
Hals und Nacken haben eine Daueraufgabe. Sie tragen den Kopf, ermöglichen dessen Drehbewegungen und sorgen für eine aufrechte Haltung. Da ist es nicht verwunderlich, dass dieser Bereich häufig mit Beschwerden zu kämpfen hat.
Wo auch immer wir gehen und stehen, senken wir unseren Kopf nach unten, um auf das Display unseres Smartphones zu schauen. Ebenso verbringen viele von uns mehrere Stunden vor dem Computer, sodass eine falsche Haltung fast schon abzusehen ist. Und als wären die schmerzhaften Nackenverspannungen nicht schon genug, führen sie häufig auch noch zu Kopfschmerzen.
Schulter:
Verspannte Schultern fühlen sich hart an und verursachen Schmerzen, die bis in die Arme ausstrahlen können. Die Betroffenen wollen die Schmerzen lindern und nehmen ganz unbewusst eine Schonhaltung ein, die dann zu weiteren Verspannungen führt. So entsteht ein Teufelskreis und die Schmerzen nehmen zu.
Rücken:
Verspannungen der Rückenmuskulatur führen zu Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Diese entwickeln sich mit der Zeit, können jedoch auch plötzlich einschießen, ähnlich wie bei einem Hexenschuss. Bewegungseinschränkung und Schonhaltung sind die Folgen, womit wir wieder im Teufelskreis wären.
Kiefer:
Betroffene klagen über Schmerzen im Kiefer. Es kann zu Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen kommen. Essen, Trinken und Sprechen fallen schwer und langfristig werden oft Schmerzmittel eingenommen. Dadurch kann es zu einem Gewöhnungseffekt kommen und eine immer höhere Dosis der Schmerzmittel wird benötigt. Die Lebensqualität wird entscheidend eingeschränkt.
Was kann man dagegen tun?
- Bewegung: Schon ein wenig Bewegung kann dabei helfen, die Muskeln zu entspannen. Kurze Spaziergänge, Dehnungs- oder andere Übungen sollten den Alltag und somit die Muskulatur auflockern.
- Trinken: Die Muskulatur benötigt viel Flüssigkeit. Ist dies nicht gegeben, ist die Muskulatur anfälliger für eine Verspannung. Denn das H2O transportiert wichtige Nährstoffe in die Zellen des Muskelgewebes, das selbst zu etwa 75 Prozent aus Wasser besteht.
- Wärme: Ob eine Wärmflasche, ein heißes Bad oder auch Wärmepflaster. Die Durchblutung wird angetrieben und so können sich die Verspannungen besser lösen.
- Massagen: Werden die verspannten Muskelpartien gezielt massiert, führt dies nicht selten zur unmittelbaren Schmerzlinderung. Wenn Sie spezielle Massageöle mit entspannenden Wirkstoffen verwenden, wird die Durchblutung zusätzlich angeregt.
- Medikamente: Schmerzmittel können bei starken Schmerzen kurzfristig sinnvoll sein, um Schonhaltungen zu vermeiden. Dies sollte aber nur eine vorübergehende Lösung sein. Wenn der Schmerz über mehrere Tage unverändert bleibt, ist ein Arztbesuch ratsam.
- Stress reduzieren: Oft entsteht Stress durch eine knappe Zeitplanung oder Überlastungen. Hier sollte auf jeden Fall optimiert werden, zum Beispiel durch Zeitmanagement und mehr Ausgleich durch aktive Entspannung.
Wie kann man dem Ganzen vorbeugen?
Die beste Art, Verspannungen vorzubeugen, ist Bewegung. Besonders im Arbeitsalltag sollte man Bewegungspausen einlegen, also einen Spaziergang machen, anstatt in der Kantine zu sitzen, oder einfache Streck- und Dehnübungen auf dem Bürostuhl absolvieren.
Ebenso ist Sport sehr hilfreich. Ob Joggen, Schwimmen, Fahrradfahren – viele Sportarten eignen sich gut, um das Risiko für Muskelverspannungen langfristig zu mindern. Wichtig hierbei ist, sich vor dem Sport aufzuwärmen und ausgiebig zu dehnen.