Vieles wissen wir über das beliebte Stangengemüse bereits. Zum Beispiel wie kalorienarm und gesund es ist. Und natürlich, dass der Urin nach dem Genuss, na ja, sagen wir mal etwas speziell riecht. Aber wieso eigentlich?
Es mag seltsam klingen, doch in deutschsprachigen Räumen werden unterschiedliche Artikel für den Spargel verwendet. In Deutschland und Österreich sagt man in der Regel „der“ Spargel zu einer Stange und „die“ Spargel in der Mehrzahl. Dagegen sagen die Schweizer und Menschen in Süddeutschland mitunter „die“ Spargel im Singular und „die Spargeln“ im Plural. „Das“ Spargel hingegen verwendet immerhin niemand. Hier gibt es noch mehr interessantes Angeberwissen rund um die heißgeliebten Stangen.
Bauernregel: Kirsche rot, Spargel tot
Die Spargelernte beginnt meist in der zweiten Aprilhälfte. Diese hängt von der Witterung und der Bodentemperatur ab. Je kälter es ist, desto länger braucht das Spargelwachstum. Die Spargelzeit endet traditionell am 24. Juni, dem Johannistag und sogenannten „Spargelsilvester“. Doch es gibt auch eine Gedächtnisstütze, die dabei hilft, das Ende des Spargels zu erkennen. Eine Bauernregel besagt nämlich: „Kirsche rot, Spargel tot“. Die Reife des Steinobsts läutet die Zeit ein, in der Spargel geschont werden sollte. Spargelpflanzen können über zehn Jahre alt werden. Mit dem Einstellen der Ernte kann die Pflanze neue Kräfte sammeln, so dass im kommenden Frühjahr wieder prachtvolle Stangen wachsen. Die Bauernregel kann man also so verstehen: Mit dem Ende der Spargelzeit beginnt die Kirschensaison.
Spargel einfrieren – so geht’s!
Die Spargelzeit ist kurz. Für viele von uns zu kurz. Zum Glück lässt sich der Spargel wunderbar einfrieren. Wenn der Spargel aus seinem Winterschlaf erwacht, sollte er aber auf direktem Weg im Kochtopf landen. Denn beim Auftauen werden die Stangen weich und matschig. Das heißt: Vor dem Frieren unbedingt schälen und nicht kochen. Bis zu einem halben Jahr hält sich dann unser Gemüseliebling im Gefrierfach.
Drei verschiedene Spargelfarben
Spargel gibt es in drei Farben: weiß, grün und violett. Es handelt sich dabei jedoch nicht um verschiedene Sorten. Die Farben sind abhängig davon, welcher Lichtmenge der Spargel während seines Wachstums ausgesetzt ist. Die vollständig mit Erde bedeckten weißen Stangen verfärben sich durch Sonnenstrahlung zuerst violett, später dann grün.
Warum riecht der Urin nach dem Spargel-Essen so seltsam?
Man genießt Spargel, geht anschließend auf die Toilette und es kommt ein beißender Geruch entgegen – kennt bestimmt jeder. Oder auch nicht! Denn die Mehrheit kennt das tatsächlich nicht. Die Apotheken Umschau erklärt das so: Spargel enthält Asparaginsäure. Die Schwefel-Verbindung wird im Körper verstoffwechselt und deren Abbauprodukte im Urin ausgeschieden. So entsteht der Geruch. Doch die meisten Menschen besitzen das Enzym, das die Asparaginsäure abbaut, nicht. Andere wiederum produzieren zwar Geruchsstoffe, können sie aber nicht riechen. Glück gehabt!
Spargel hat einen einmaligen Geschmack
Gibt es ein Lebensmittel, das ähnlich schmeckt wie Spargel? Wohl kaum! Kein anderes Gemüse kommt dem Geschmack des Spargels nah. Aus gutem Grund, denn Spargel enthält wie kein anderes Gemüse die perfekte Mischung aus allen fünf Geschmacksrichtungen: süß, sauer, bitter, salzig und umami. „Dabei ist süß der dominierende Eindruck", sagt Dr. Corinna Dawid. Sie hat am Lehrstuhl für Lebensmittelchemie und molekulare Sensorik der Technischen Universität München die Inhaltsstoffe des Spargels erforscht. Umami als fünfte grundlegende Geschmacksqualität wird übrigens als „fleischig“, „würzig“ oder „wohlschmeckend“ beschrieben. Und so gilt die Spargelstange als Königin der Gemüsesorten.
Doch nicht nur der Geschmack überzeugt, sondern auch die Inhaltsstoffe. Zwar besteht Spargel aus über 90 Prozent aus Wasser, liefert aber auch viele Vitamine. Vor allem die in ihm enthaltenen B-Vitamine, darunter unter anderem die Folsäure (Vitamin B9), sind wichtig für zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Körper. Also genießen Sie das Frühlingsgemüse und essen Sie sich gesund.