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Niksen: Die Kunst, nichts zu tun

Group 11 3 min Lesezeit   |   04.08.2021

Bitte beachten Sie, dass sich die Aktualität der Inhalte immer auf das Veröffentlichungsdatum bezieht.

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Nichts tun | VIACTIV Krankenkasse

Niksen: Die Kunst, nichts zu tun

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Diesen Text zu schreiben, ja selbst ihn zu lesen, widerspricht bereits der Idee des Niksens. Denn bei diesem Trend aus den Niederlanden geht es darum, einfach mal gar nichts zu tun. Aber auch wirklich gar nichts.

Das ist Niksen

Während ähnliche Konzepte wie Lagom aus Schweden oder Hygge aus Dänemark eher auf die Optimierung des Gemütlichkeitsgefühls und der Lebensbalance ausgelegt sind, steht beim Niksen das freie Abschweifen der Gedanken im Vordergrund. Kein Fokus auf sich selbst, keine Konzentration auf ein bestimmtes Ziel.

Das bringt Niksen

So soll der Kopf richtig frei vom Alltagsstress werden, der die Menschen praktisch minütlich mit Informationen bombardiert – quasi ein Kurzurlaub fürs Gehirn. Werden unsere Gedanken nicht durch äußere Einflüsse kontrolliert, führt dies zu einem höheren Maß an Entspannung und Ruhe, was uns zufriedener macht. Mehr Zufriedenheit führt laut der Studie „Happiness and Productivity“ (2015) der britischen Forscher Andrew Oswald und Kollegen wiederum zum mehr Produktivität. Über Ruhe zu mehr Produktivität zu gelangen, klingt fantastisch, doch so einfach ist dies häufig dann doch nicht.

Niksen ist gar nicht so einfach

Schnell können bereits fünf Minuten Nichtstun auf der Couch völlig ungewohnt erscheinen. Durch den turbulenten Alltag haben viele Menschen einfach verlernt, nichts zu tun. Wenn nicht mal fix der Newsticker oder Social Media gecheckt werden können, stellt sich schnell ein Gefühl von Langeweile ein. Wir müssen erst wieder lernen, unseren Alltag zum Beispiel mit Niksen zu verlangsamen, denn Jahrzehnte, gar Jahrhunderte wurden wir gesellschaftlich zum Gegenteil hin geprägt.

Die besten Tipps zum Abschalten

  1. Ganz einfach gelingt der Einstieg, wenn man bewusst die Augen schließt und sie anschließend leicht massiert. So trennt man sich von hunderten potenziellen visuellen Reizen, die von der ersehnten Ruhe ablenken. Diese Technik kann angewandt werden, um einen Übergang zwischen Alltagsstress und Niksen einzuleiten.
  2. Zahlreiche Smartphones haben mittlerweile Nicht-Stören-Funktionen, die sogar zu bestimmten Zeiten einprogrammiert werden können. Keine Nachrichten, Push-Infos oder weitere Ablenkung stehen der Entspannung so mehr im Weg. Technik nutzen, um nicht von ihr genervt zu werden. Eigentlich genial, aber viel zu selten genutzt.
  3. Wenn die Gedanken noch immer um das vergangene Meeting oder die Aufgaben des nächsten Tages rasen, ist selten Platz, um sie einfach nur langsam kreisen zu lassen. Bewegung am Morgen sorgt für einen ausgeglicheneren Grundzustand, von dem man auch später am Tag noch zehrt und wesentlich leichter zur Ruhe findet. Erst auspowern, um später Niksen zu können!
  4. Auch ein zu voller Terminplan kann dem bewussten Nichtstun im Weg stehen. Selbst wenn am Nachmittag eigentlich Zeit zum Niksen wäre, kann ein verplanter Abend unnötigen Stress verursachen. Ist alles vorbereitet, ist an alles gedacht? Niksen benötigt Zeit, die man sich gerade zu Anfang großzügig nehmen sollte, um sich an den ungewohnten Zustand des Nichtstuns zu gewöhnen. Klingt komisch?

Nichtstun ist der neue Luxus

Wäre man bis vor wenigen Jahren mit der Idee des Nichtstuns in der Gesellschaft höchstwahrscheinlich noch als Faulenzer und Taugenichts abgestempelt worden, ist das Nichtstun mittlerweile erstrebenswert geworden. Burnout – als zunehmendes Problem einer sich immer schneller drehenden Welt – lässt Ruhepausen für Körper und vor allem Geist mittlerweile wahnsinnig attraktiv erscheinen.

Das Glück mag mit den Tüchtigen sein, doch haben Cicero und Co. von ununterbrochenen Videokonferenzen, ständiger Erreichbarkeit und Haifischkonkurrenz auf internationalen Arbeitsmärkten noch nichts geahnt. Nichtstun ist daher der neue Luxus, der für alle erreichbar ist, die mit ihren Gedanken alleine sein können.

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