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Achtsamkeit: Was steckt hinter dem Trend?

Group 11 3 min Lesezeit   |   10.12.2020

Bitte beachten Sie, dass sich die Aktualität der Inhalte immer auf das Veröffentlichungsdatum bezieht.

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Achtsamkeit: Was steckt hinter dem Trend?

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Weniger Stress und mehr Freude im Alltag: Achtsamkeit ist eine wirkungsvolle Methode, um mit der Hektik des Alltags besser umzugehen. Achtsamkeit bedeutet, sich von Gedanken zu distanzieren und sich selbst in den Fokus zu stellen. 

Wir leben in einer Welt, in der wir ständig mit Informationen und Meinungen, Krisen und Katastrophen konfrontiert sind. Diese Reizüberflutung führt schnell zu Stress, körperlicher Anspannung und Gedankenchaos. Und genau darin liegt der Grund für die Bedeutung der Achtsamkeit. Mit Achtsamkeit lernen wir, im Alltag eine Beobachtungsdistanz zwischen uns selbst und den Gedanken zu schaffen. So können wir sie kritisch prüfen und neu sortieren.

Was ist Achtsamkeit?

Der Psychologe Andreas de Bruin erklärt in einem Interview mit Spiegel Online: „Achtsamkeit bedeutet, den Augenblick bewusst wahrzunehmen, zu beobachten, nicht zu urteilen, beim Kochen, Essen, Spazierengehen, bei Alltagsbeschäftigungen.“ Wir sind also dann achtsam, wenn wir uns auf den aktuellen Moment konzentrieren, auf das, was gerade außerhalb der Gedanken passiert. Dazu gibt es eine einfache Übung: Auf den Atem fokussieren. Dadurch bauen wir Distanz zu den im Kopf herumschwirrenden Gedanken auf.

Wofür ist Achtsamkeit gut?

In erster Linie bekommen wir mit Achtsamkeit ein größeres Selbstbewusstsein: Wir lernen uns, unsere Gefühle und Gedanken besser kennen. Deshalb wenden viele Psychotherapeuten Achtsamkeits-Übungen in der Behandlung bei ihren Patienten an. Sie lernen etwa, negative Gedanken, Gefühle und falsche Verhaltensweisen abzulegen, indem sie den Schmerz und das Leiden nur noch als körperliches Empfinden wahrnehmen und nicht werten. Der Trick ist also, dass wir das Leiden nicht betäuben oder verdrängen, sondern es von außen betrachten und dann akzeptieren. Achtsamkeitstrainerin Kirsten Wolff veranschaulicht diese Methode in der Apotheken Umschau: „Versuchen Sie einen Ball unter Wasser zu drücken, und er wird mit größerer Wucht an die Oberfläche kommen. Mit Achtsamkeit können wir uns den Ball an der Wasseroberfläche betrachten. Dort kann er dann vielleicht sogar wegschwimmen."

Auch Burnout-Patienten profitieren von Achtsamkeit. Bei einigen Übungen konzentrieren sie sich nämlich ganz auf den Körper und die Atmung. So können die Patienten den Körper und seine Signale besser wahrnehmen und entsprechend auf sie reagieren.

Grundsätzlich haben achtsame Menschen weniger Sorgen, denn wenn sie bewusst innehalten, erkennen sie, worüber sie sich im Leben freuen können, worauf sie besonders stolz sind und was sie schon alles erreicht haben. Sie genießen das Leben im Hier und Jetzt. Sie entwickeln positive Gedanken und eine optimistische Grundeinstellung. Und wenn dann doch mal negative Gedanken auftauchen, werden diese achtsam reflektiert. Zudem führt die bewusste Entschleunigung zu größerer Stressresistenz, mehr Ruhe und innerer Ausgeglichenheit. Probleme, die sonst als sehr groß erscheinen, sind gar nicht so schlimm, wenn wir sie von außen betrachten.

Fazit: Achtsamkeit stärkt die Resilienz, also die Fähigkeit, persönliche Krisen leichter zu bewältigen. Gleichzeitig verbessert Achtsamkeit die psychische Gesundheit. Und besonders in der heutigen Zeit, in der psychische Probleme immer häufiger auftreten, weil wir einer so schnelllebigen Welt ausgesetzt sind, ist das ein sehr wichtiger Effekt.

Achtsamkeit lässt sich lernen

Eine achtsame Grundhaltung ist nicht nur etwas für Menschen mit einer Seelenkrise, sie eignet sich auch für ein „normal stressiges Leben“. Achtsam leben heißt im Alltag zum Beispiel: Ich konzentriere mich auf das wärmende Wasser unter der Dusche, das auf meinen Körper prasselt, und denke nicht an die lange To-do-Liste, die auf meinem Schreibtisch wartet. Oder: Auf dem Weg zur Arbeit nehme ich die frische Herbstluft wahr und atme sie tief ein. Ich achte bewusst auf die Umgebungsgeräusche das Vogelgezwitscher und die Autos, die an mir vorbeirauschen.

Eine andere Art, Achtsamkeit in den Alltag zu integrieren, kann sein, Alltägliches aus einer anderen Perspektive zu betrachten und mit Routinen zu brechen: Heute frühstücke ich mein Croissant vom Bäcker unterwegs mit der linken Hand, nicht mit der rechten und nehme einen anderen Arbeitsweg, höre dabei Musik, die ich sonst nie höre oder lege mein Smartphone eine Stunde vorm Zubettgehen beiseite, statt bis zuletzt in den sozialen Medien unterwegs zu sein. Bewusst sein eben.

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