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Wie schafft man es, zu verzeihen?

Group 11 4 min Lesezeit   |   22.04.2022

Bitte beachten Sie, dass sich die Aktualität der Inhalte immer auf das Veröffentlichungsdatum bezieht.

Group 20

Autor

Tina Belke
VIACTIV Krankenkasse

Wie schafft man es, zu verzeihen?

Group 11 4 min Lesezeit   |   22.04.2022

Bitte beachten Sie, dass sich die Aktualität der Inhalte immer auf das Veröffentlichungsdatum bezieht.

VIACTIV Krankenkasse
Group 20

Autor

Tina Belke

Wut, Enttäuschung, Verletzung – all diese Emotionen sind dominant, wenn man sauer auf jemanden ist und vielleicht sogar den Kontakt abgebrochen hat. Wie kann man das überwinden?

Im Frühling werden Häuser und Wohnungen geputzt, es wird gefastet, man blickt positiv nach vorne – und der ein oder andere hat in dieser Zeit auch das Bedürfnis, in seinem Seelenleben mal einen kleinen Frühjahrsputz zu machen. Dazu gehört auch, seine persönlichen Beziehungen auf den Prüfstand zu stellen und zu überlegen: Wer tut mir gut, wer strengt mich eher an, wie will ich damit umgehen? Und dann gibt es da immer noch diese Altlasten, die man mit sich herumschleppt. Freundschaften oder Liebe, die auf der Strecke geblieben sind. Wut, Enttäuschung, Verletzungen, die davon abhalten, den ersten Schritt auf jemanden zuzugehen, der einem doch eigentlich mal so wichtig war. Dabei könnte es genau dieser erste Schritt sein, der die Erleichterung bringt. Aber dafür müsste man verzeihen. Wie schafft man das? Und: Muss man das wirklich?

Verzeihen tut gut

„Verzeihen ist eigentlich etwas ganz Schönes“, sagt Lena Schultz, Psychologin, angehende Verhaltenstherapeutin und Beraterin mit dem Schwerpunkt Positive Psychologie in Rostock. „Es ist nicht nur wie ein Geschenk für denjenigen, dem man verzeiht, sondern auch für einen selbst.“ Mit dem Schritt auf den anderen zu, mit dem Aussprechen all der Dinge, die einen selbst belasten, kann es schon passieren, dass einem plötzlich wieder ganz leicht ums Herz wird. „Vor allen Dingen, weil man sich ja dazu entscheidet, sich selbst etwas Gutes zu tun, wenn man den ersten Schritt geht.“

Verzeihen stärkt psychische Gesundheit

Das zeigt auch das Ergebnis einer groß angelegten Studie der Harvard Universität in Cambridge. Dafür wurden 54.703 Krankenschwestern befragt, wie häufig sie anderen Menschen aus spiritueller oder religiöser Überzeugung schon vergeben haben. Die Antworten wurden dann mit sieben Jahre lang gesammelten Daten über ihr Befinden verglichen. Das Ergebnis: Diejenigen, die häufiger verziehen hatten, waren im Langzeitverlauf psychisch gesünder. Sie litten weniger Depressionen oder Angststörungen, ihr Alkoholkonsum war geringer und sie hatten häufiger Glücksgefühle.

Vor der Vergebung und den möglicherweise daraus resultierenden guten Entwicklungen stehen in den meisten Fällen jedoch erstmal Verletzungen. „Sie können schlimm oder weniger schlimm sein“, sagt Lena Schultze. „Das kommt immer darauf an, wie ich das selbst für mich einsortiere. Wenn einen zum Beispiel eine gute Freundin verletzt, kennt man den anderen Menschen wahrscheinlich gut und kann sich auf die Suche nach Gründen machen. Das hilft dabei, die Situation zu verstehen und sich nicht so alleingelassen zu fühlen. Vielleicht hat man ja auch selbst etwas gesagt, was die anderen verletzt hat, und sie hat sich eigentlich nur gewehrt. Alles hat ja immer zwei Seiten.“

Verzeihen dauert

Dennoch muss man nicht alles sofort verzeihen, nur weil man es vielleicht nachvollziehen kann. „Vor allen Dingen ist Verzeihen ja ein langer Prozess“, sagt Lena Schultz. „Es gibt kein ,ab heute habe ich dir verziehen‘. Ist man so richtig verletzt, ist es sehr schwer, eine Außenperspektive einzunehmen. Die intensiven negativen Gefühle müssen dafür erstmal abebben. Das braucht Zeit.“ Um diesen wichtigen Blick von außen hinzubekommen, rät Schultze dazu, sich die Situation immer mal wieder ins Gedächtnis zu rufen und dann zu versuchen, einen Perspektivwechsel hinzubekommen, sich die Situation aus der Sicht des anderen vorzustellen. Und dann folgt das Geheimnis, das Verzeihen eigentlich erst richtig möglich macht: „Es geht nicht darum, einfach zu entschuldigen, sondern zu verstehen – und sich dann aus seinen eigenen negativen Emotionen zu lösen und dem anderen gegenüber Mitgefühl zu entwickeln. Weil man weiß, warum er so verletzend geworden ist.“

Allerdings kann auch das lange dauern – und das darf es auch. „Ich muss auch nicht sofort positiv reagieren, wenn der andere vielleicht von selbst ankommt und um Verzeihung bittet“, sagt Lena Schultze. „Wenn ich noch nicht so weit bin, kann ich mich auch für den Schritt des anderen bedanken, ihm aber auch dazu sagen, dass ich noch Zeit brauche.“ Ebenso muss nach dem Verzeihen, wenn es denn so weit war, nicht alles wieder so werden, wie es mal war. „Man kann auch sagen: ,Ja, ich verzeihe dir, das steht nicht mehr zwischen uns, aber ich möchte dich trotzdem nicht wieder in meinem Leben haben‘.“ Ist der Druck damit dann erstmal raus, könne es aber auch passieren, dass man nach geraumer Zeit merkt, dass einem der andere fehlt. „Dann kann man sich jederzeit nochmal melden und um ein Gespräch bitten“, sagt Lena Schultz. Ein Gespräch, das so richtig aufräumen und den Sommer noch schöner machen könnte.

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