BOCHUM - Die VIACTIV Krankenkasse setzt ihre erfolgreiche Geschäftspolitik mit stabilen Finanzen und mehr Wachstum fort. Mit einem Überschuss in Höhe von 51,3 Millionen Euro schließt sie das vergangene Geschäftsjahr 2018 ab. Die positive Entwicklung stellte der Verwaltungsrat jetzt in seiner Sitzung in Bochum fest.
Einnahmen der VIACTIV von rund 2,58 Milliarden Euro standen in 2018 Ausgaben in Höhe von rund 2,53 Milliarden Euro gegenüber. Mit knapp über 12.000 Neuversicherten in 2018 und rund 11.000 Neu-Aufnahmen allein in der ersten Hälfte dieses Jahres entschieden sich insgesamt 23.000 neue Kunden für eine Mitgliedschaft bei der VIACTIV. „Durch unser vielfach prämiertes Serviceangebot, das hervorragende Preis-Leistungsverhältnis und unsere deutliche Beitragssatzsenkung haben wir uns unter den Top-Kassen innerhalb der Gesetzlichen Krankenversicherer etabliert“, sagte der alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrats, Klaus-Peter Hennig.
Insgesamt sind die Leistungsausgaben der VIACTIV Krankenkasse im Jahr 2018 um 4,59 Prozent je Versicherten gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der größte Ausgabenblock bleibt die Krankenhausbehandlung mit rund 856 Millionen Euro. Dahinter folgen Ausgaben für die ambulante ärztliche Behandlung mit 407 Millionen Euro sowie Ausgaben für Arzneimittel in Höhe von 402 Millionen Euro. Die Ausgaben für Zahnarztbehandlungen und Zahnersatz betrugen rund 140 Millionen Euro. Die Verwaltungskosten belaufen sich auf 4,6 Prozent der Gesamtausgaben.
Mit 10,9 Millionen Euro sind die Ausgaben für Satzungsleistungen überdurchschnittlich stark gestiegen. Dazu zählen etwa Osteopathie oder Flash-Glucose-Monitoring für Diabetiker (ein System, welches über einen Sensor am Oberarm permanent den Zuckerwert aus dem Unterhautfettgewebe ermittelt). „Diese Ausgabensteigerung ist strategisch gewollt. Damit zeigt die VIACTIV ihre Leistungsfähigkeit“, sagte der Vorstandsvorsitzende, Reinhard Brücker. Diese bestätige sich auch im Gesamtvergleich mit den übrigen Krankenkassen.
Als Ergebnis des 1. Vierteljahres 2019 weisen viele Krankenkassen einen Verlust aus. Die VIACTIV liegt hier entgegen dem Trend und kommt auf ein Plus von rund 8 Millionen Euro. Dies entspricht 11 Euro je Versicherten. Das Plus wird den Rücklagen zugeführt und für die Beitragssatzsenkung zum 1. April dieses Jahres genutzt, so Brücker.
Auch wenn die Reform des Risikostrukturausgleichs in die richtige Richtung gehe, beim Vergleich der Reinvermögen über das gesamte GKV-System zeigten sich deutliche Verwerfungen, die im Sinne von mehr Versorgungsqualität endlich aufgelöst werden müssten, betonte der Verwaltungsratsvorsitzende, Ludger Hamers. Während die Betriebskrankenkassen und die Ersatzkrankenkassen negative Ergebnisse zum Jahresstart aufwiesen, verfüge der AOK-Verbund mit einem weiteren Einnahmeplus über deutlich zu hohe Mittel. „Derartige Unterschiede lassen sich nicht mit besonders guten Management- Eigenschaften erklären“, betonte Hamers, sie seien ein untrügliches Zeichen der jahrelangen fehlerhaften Geldverteilung durch den Gesundheitsfonds.
Deutliche Kritik übte VIACTIV Vorstand Roland Wien in der Sitzung am vorliegenden Entwurf eines MDK-Reformgesetzes. Damit würden die Forderungen des Bundesrechnungshofs ins Gegenteil verkehrt. „Im kommenden Jahr dürfen danach nur noch 10% der Krankenhausrechnungen von Krankenkassen geprüft werden. Die jetzt schon unzureichende Kontrolle wird mehr als halbiert“, sagte Wien. Die Folge werden Mehrausgaben im Krankenhausbereich für das Jahr 2020 sein. „Wir würden diese Gelder lieber für tatsächliche erbrachte Leistungen bei Patienten ausgeben“, so Wien.
Die Leistungsstärke der VIACTIV zeigt sich ebenso am Ergebnis des ServiceAtlas Krankenkassen 2019. In der unabhängigen Wettbewerbsstudie der Analysegesellschaft ServiceValue wählten Verbraucher im Mai 2019 die VIACTIV zur Nr.1 im Kundenservice und auf Platz Zwei im Gesamtranking, was den Verwaltungsrat in der strategischen Ausrichtung der VIACTIV Krankenkasse weiter bestärkt.