Bestimmt haben Sie es auch schon mal erlebt: Ihr Kind bringt vom Spielen im Garten einen unbeliebten Gast mit ins Haus - Zeckenalarm! Die kleinen Krabbler sind nicht nur fies und unangenehm, ein Zeckenstich kann auch gefährliche Krankheiten übertragen. Gegen eine davon gibt es eine wirkungsvolle Impfung.
Gefährliche Spinnentiere
Sie tun nicht weh und werden oft nicht bemerkt - und genau das ist das Tückische an Zeckenstichen. Zusammen mit der Mücke zählt das Spinnentier weltweit zu den größten Krankheitsverbreitern - und innerhalb von Europa sind Zecken tatsächlich die größte Gefahr. Ob im Garten, Wald oder Park, vor allem in der Zeit zwischen April und Oktober lauern die kleinen Schmarotzer einfach überall. Sobald die Zecke einen Wirt gefunden hat, sucht sie sich einen guten Platz, am besten an einer warmen Körperstelle mit dünner Haut, wie in der Leistengegend, den Kniekehlen oder unter den Armen. Dort sticht sie zu und saugt unentdeckt tagelang Blut, bis sie fast platzt. Dabei gibt sie eigenen Speichel in die Wunde ab - sehr oft eben mit gefährlichen Krankheitserregern.
Borreliose
Am häufigsten übertragen Zecken die Lyme-Borreliose an ihre unfreiwilligen Wirte. Diese kann zu schmerzhaften Entzündungen von Nerven und Gelenken führen. Als deutliches Anzeichen für eine Borreliose gilt die sogenannte Wanderröte - eine ringförmige Rötung rund um die Einstichstelle. Deren Ausbleiben lässt aber im Gegenzug nicht darauf schließen, dass keine Krankheitsviren übertragen wurden! Im Zweifel und bei unklaren Symptomen sollten Sie einen Arzt zu Rate ziehen. Die Lyme-Borreliose ist mit Antibiotikum gut behandelbar - einen vorbeugenden Impfschutz gibt es aber leider nicht.
Vorbeugen als bester Schutz
Stattdessen sollten Sie mit langer und geschlossener, möglichst heller Kleidung das Risiko eines Zeckenbefalls minimieren und sich und vor allem Ihre Kinder nach Ausflügen in die Natur unbedingt nach den kleinen Krabblern absuchen. Schnellstmögliches Entfernen kann das Übertragungsrisiko von gefährlichen Krankheiten senken.
FSME-Virus
Zecken sind die Hauptüberträger der sogenannten Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Das ist die Bezeichnung für eine Viruserkrankung, die zur sehr gefährlichen Hirnhautentzündung führen kann. Weil es dagegen keine spezielle Therapie gibt, ist es gerade hier wichtig, die Erkrankung von vornherein zu verhindern. Das geht mit der FSME-Impfung. Ein vollständiger Schutz für mindestens die nächsten drei Jahre besteht allerdings erst nach insgesamt drei Injektionen. Deshalb sollte eine Immunisierung möglichst früh erfolgen, insbesondere wenn man vorhat in ein FSME-Gebiet zu reisen.
FSME-Risikogebiete
Das sind in Deutschland vor allem Bayern und Baden-Württemberg. Gerade im vergangenen Jahr hat das Robert Koch-Institut hierzulande eine deutliche Zunahme der FSME-Fälle verzeichnet; mit 583 gemeldeten Fällen gab es so viele Infizierungen wie noch nie. In Europa ist neben der Schweiz und Österreich insbesondere der osteuropäische Raum betroffen.