Trifft ein Krankheitserreger auf das Immunsystem, setzt unser Körper zunächst Abwehrzellen ein, die alles dem Immunsystem Unbekannte auffressen. Von dieser Taktik leitet sich auch der Name Fresszellen ab. Fresszellen fressen aber nicht nur Unbekanntes, sie geben auch Informationen über den Erreger an die Gedächtniszellen weiter, die diese Erregerdaten speichern. Trifft das Immunsystem nun erneut auf einen bereits bekannten Erreger, so gleichen die Gedächtniszellen das gespeicherte Wissen mit den bestehenden Daten ab und der Erreger kann mit schnell produzierten Antikörpern unschädlich gemacht werden.
Nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren Aktivimpfungen: ein toter oder geschwächter Erreger wird verabreicht, damit die Gedächtniszellen die Erregerinformationen speichern und im Ernstfall abrufen und so entsprechende Antikörper produzieren können. Unterschieden wird hierbei zwischen Lebend- und Totimpfstoffen.
Nach einem anderen Prinzip funktionieren die Diphtherie- und Tetanusimpfungen. Bei diesen Vorsorgeimpfungen wird der von den jeweiligen Bakterien ausgeschiedene Giftstoff in abgeschwächter Form (Toxoid) gespritzt.
Generell gilt, dass sich das Immunsystem einen Erreger besser merkt, wenn es mehrfach in Kontakt mit ihm kommt. Aus diesem Grund werden nahezu alle Impfungen in bestimmten Abständen wiederholt.
Auch wenn nach drei oder vier Grundimpfungen die volle Gedächtnisleistung im Immunsystem des Körpers erreicht ist, muss sie bei manchen Impfungen nach einer Reihe von Jahren immer wieder aufgefrischt werden. Solche sogenannten Auffrischungsimpfungen (oder auch Booster-Impfungen genannt) werden für Polio, Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten empfohlen.
Neben den Aktivimpfungen, die auf die Ausbildung eines Abwehrgedächtnisses des Immunsystems abzielen, gibt es noch die sogenannten Passivimpfungen. Sie dienen der Passivimmunisierung. Hierbei werden keine Erreger, sondern direkt die fertigen Antikörper (sogenannte Immunglobuline) gespritzt, die das Immunsystem eines Spenderorganismus (ein fremder Mensch oder ein Tier) zur Abwehr des Erregers produziert hat.
Während es bei der Aktivimpfung oft Monate dauert, bis der Impfschutz erreicht ist, greifen Passivimpfungen schon nach kurzer Zeit. Meist innerhalb weniger Stunden bis Tage. Sie werden vor allem dann eingesetzt, wenn eine ungeimpfte Person einem gefährlichen Erreger bereits ausgesetzt war und nicht warten kann, bis der Körper selbst ausreichend Antikörper gebildet hat (zum Beispiel bei Schwangeren). Der Nachteil ist allerdings, dass sich die gespritzten Immunglobuline im Blut auch schnell wieder abbauen und der Impfschutz nicht länger als wenige Wochen anhält.
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