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Warzen

Autoren/Herausgeber: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Einleitung

Warzen sind gutartige Hautwucherungen, die an unterschiedlichen Körperstellen auftreten und verschiedene Formen haben können. Sie werden durch Viren verursacht. Warzen sind ansteckend und weit verbreitet: Fast jeder Mensch bekommt irgendwann in seinem Leben eine Warze. Viruswarzen können in jedem Alter auftreten, am häufigsten sind sie jedoch bei Kindern und Jugendlichen.

Die meisten Warzen sind harmlos und verschwinden innerhalb von Wochen oder Monaten von selbst. Sie können jedoch lästig sein, unansehnlich und dadurch manchmal auch psychisch belastend. Es gibt verschiedene Behandlungen, die das Abheilen von Warzen beschleunigen können. Sie helfen jedoch nicht immer.

Im Unterschied zu den Viruswarzen sind die sogenannten Alterswarzen nicht ansteckend. Die ebenfalls harmlosen, aber dauerhaften Hautveränderungen treten meist erst im höheren Lebensalter auf. In dieser Gesundheitsinformation geht es ausschließlich um Viruswarzen.

Auf einen Blick

  • Warzen werden durch Viren verursacht und sind ansteckend.
  • Es gibt unterschiedliche Warzentypen.
  • Am häufigsten bekommen Kinder und Jugendliche Warzen.
  • Die meisten Warzen sind harmlos und müssen nicht behandelt werden. Oft bilden sie sich von selbst zurück.
  • Bei sehr störenden oder hartnäckigen Warzen stehen verschiedene Behandlungen zur Verfügung.

Symptome

Die meisten Warzen verursachen keine Beschwerden. Manche machen sich durch Juckreiz, Druck- oder Spannungsgefühle bemerkbar. Vor allem Warzen an der Fußsohle können aber auch schmerzen. Manche Warzen enthalten kleine schwarze oder bräunliche Pünktchen, die durch geronnenes Blut aus kleinen Blutgefäßen in der Haut entstehen.

Warzen können einzeln oder gehäuft auftreten. Dann können sie auch eine größere Hautfläche bedecken. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen folgenden Warzentypen:

Grafik: Häufige Warzentypen

  • Dornwarzen entstehen vorwiegend an den Fußsohlen und Fersen. Sie können relativ groß werden. Da auf den Fußsohlen das Körpergewicht lastet, wachsen Dornwarzen nicht wie die anderen Warzen nach außen, sondern werden beim Stehen und Laufen nach innen gedrückt. Das erschwert die Behandlung und kann zu schmerzhaften Druckstellen führen.
  • Gewöhnliche Warzen sind stecknadelkopf- bis erbsengroße Hautwölbungen. Sie verhornen und werden dadurch rau und schuppig. Gewöhnliche Warzen treten oft am Handrücken, an den Fingern, Nagelrändern und Füßen auf.
  • Flachwarzen (Planwarzen) sind kleine, nur leicht erhöhte Warzen mit einem Durchmesser von oft nur wenigen Millimetern. Manchmal sind sie leicht bräunlich gefärbt. Sie treten vor allem im Gesicht auf, besonders auf der Stirn und den Wangen. Auch die Hände und Unterarme sind öfter betroffen.
  • Mosaikwarzen sind weiß und haben etwa die Größe eines Stecknadelkopfs. Sie sitzen meist an den Fußballen oder unter den Zehen, können sich aber auch großflächiger auf der ganzen Unterseite des Fußes ausbreiten. Sie sind flacher als Dornwarzen und schmerzen nur selten beim Gehen.

Grafik: Pinselwarzen

Pinselwarzen

  • Pinselwarzen (filiforme Warzen) haben ein fadenförmiges, stachelartiges Erscheinungsbild. Sie können „fransig“ aussehen, bilden sich oft im Gesicht und werden deshalb meist als besonders störend empfunden.
  • Feigwarzen (Genitalwarzen oder Kondylome) sind kleine feste Knötchen mit unregelmäßiger Oberfläche. Sie befallen nur den Genitalbereich, sind sexuell übertragbar und unterscheiden sich in der Behandlung von den oben genannten Warzenformen. Daher geht es in dieser Information nicht um sie.

Bestimmte Formen von Hautkrebs können manchmal Warzen ähneln. Diese Hautkrebs-Formen sind allerdings sehr selten. Außerdem werden Dornwarzen manchmal mit Hühneraugen verwechselt. Hühneraugen haben aber in der Mitte einen glasigen Hornkern, Dornwarzen dagegen oft bräunliche Pünktchen.

Ursachen

Warzen werden durch bestimmte Viren ausgelöst: die sogenannten Humanen Papillomviren (HP-Viren, HPV). Es gibt mehr als 100 verschiedene Typen dieser Viren. Sie können durch kleine Verletzungen und feine Risse in die Haut eindringen und regen dort die Vermehrung der Zellen an. Dadurch bildet sich eine dickere Hornhaut, die dann als Warze hervorsteht.

Warzenviren verbreiten sich vor allem durch direkten Hautkontakt, sie können aber auch über Gegenstände wie Handtücher oder Rasierapparate übertragen werden. Man steckt sich leichter an, wenn die Haut feucht und aufgeweicht oder verletzt ist.

Risikofaktoren

Manche Menschen haben ein höheres Risiko für Warzen als andere. Dazu gehören

  • Menschen, die Fleisch verarbeiten, zum Beispiel im Schlachthaus oder als Metzger.
  • Kinder und Jugendliche, die oft Gemeinschaftsduschen benutzen, etwa beim Sport oder im Schwimmbad.
  • Menschen mit Familienangehörigen, die Warzen haben.
  • Schulkinder, in deren Klasse viele Kinder Warzen haben.
  • Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, vor allem Erwachsene und Kinder nach einer Organtransplantation oder mit einer schweren Erkrankung wie Krebs oder AIDS.
  • Menschen mit atopischen Erkrankungen wie Neurodermitis.

Die Viren vermehren sich in der Haut. Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem schafft es der Körper manchmal nicht, sie erfolgreich zu bekämpfen. Andere haben ein erhöhtes Risiko, weil sie häufiger mit Warzenviren Kontakt haben.

Häufigkeit

Warzen sind weit verbreitet, vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Verschiedene Studien zeigen, dass bis zu 33 % der Kinder und Jugendlichen Warzen haben. Bei Erwachsenen sind sie mit schätzungsweise 3 bis 5 % viel seltener.

Verlauf

Für Menschen mit einem gesunden Immunsystem sind Warzen fast immer harmlos. Der Körper baut mit der Zeit oft eine Immunabwehr gegen die Warzenviren auf, sodass die Warzen irgendwann von selbst verschwinden. Wie lange das dauert, hängt vom Virus- und Warzentyp, aber auch vom allgemeinen Gesundheitszustand ab.

In Studien mit Schulkindern und Jugendlichen waren die Warzen bei ungefähr 50 % der Kinder nach einem Jahr wieder verschwunden. Nach zwei Jahren waren etwa 70 % warzenfrei. Untersuchungen zum Verlauf bei Erwachsenen gibt es kaum.

Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können Warzen deutlich hartnäckiger sein.

Vorbeugung

Wer Warzen hat, kann die Ansteckungsgefahr durch bestimmte Vorsichtsmaßnahmen verringern. Sie helfen möglicherweise auch gegen eine Ausbreitung der Warzen auf der eigenen Haut.

Um zu verhindern, dass andere sich anstecken, kann man zum Beispiel Folgendes tun:

  • die Warzen beim Schwimmen mit einem wasserfesten Pflaster abkleben
  • Handtücher, Schuhe, Handschuhe und Socken nicht mit anderen teilen
  • in Schwimmbädern, Gemeinschaftsduschen und Umkleidekabinen nicht barfuß laufen
  • Warzen nicht anfassen

Um zu verhindern, dass sich Warzen auf der eigenen Haut ausbreiten, wird außerdem empfohlen,

  • nicht an Warzen zu kratzen oder zu ziehen, damit sich die Viren nicht verteilen,
  • sich nach dem Anfassen einer Warze gründlich die Hände zu waschen,
  • die Füße trocken zu halten,
  • täglich die Socken zu wechseln sowie
  • Instrumente wie Bimssteine oder Feilen nicht zu benutzen, wenn damit vorher eine Warze bearbeitet wurde.

Keine dieser Empfehlungen wurde in Studien geprüft. Ob und wie gut sie schützen, lässt sich daher nicht sicher sagen. Da Warzenviren ziemlich ansteckend sind, ist ein vollständiger Schutz schwierig. Zudem lässt sich nur schwer beurteilen, woher eine Infektion stammt. Denn wenn man sich mit dem Virus angesteckt hat, können mehrere Monate vergehen, bis sich eine Warze bildet.

Da Warzen fast immer harmlos und ohnehin sehr verbreitet sind, gibt es normalerweise keinen Grund, auf Aktivitäten wie Schwimmen oder Sportunterricht in der Schule zu verzichten.

Behandlung

Grundsätzlich ist es nicht nötig, eine Warze zu behandeln, da sie meist innerhalb von einigen Wochen oder Monaten von selbst verschwindet. Manchmal dauert es allerdings auch Jahre. Da Warzen störend und unansehnlich sein können, möchten viele Menschen sie aber möglichst schnell wieder loswerden und probieren es mit einer Behandlung.

Gegen Warzen werden hauptsächlich zwei Behandlungen eingesetzt:

  • Lösungen mit Salicylsäure: Sie werden über einige Wochen mehrmals täglich auf die Haut aufgetragen. Dies soll die verhornte Haut nach und nach auflösen. Die meisten Salicylsäure-Lösungen sind ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Teilweise enthalten die Produkte auch Milchsäure. In der Packungsbeilage ist genau erklärt, wie das Mittel angewendet werden soll und worauf zu achten ist. Salicylsäure kann die Haut reizen, ist aber normalerweise gut verträglich.
  • Vereisung: Dabei wird flüssiger Stickstoff auf eine Warze aufgetragen, in der Regel von einer Hautärztin oder einem Hautarzt. Der Stickstoff ist extrem kalt und zerstört die Zellen in der oberen Hautschicht. Die Vereisung wird im Abstand von mindestens einer Woche mehrmals wiederholt. Die Kälte kann einen kurzen stechenden Schmerz auslösen. Danach kommt es oft zu einer Rötung und Schwellung der Haut, manchmal bildet sich auch eine Blase.

Grundsätzlich sind beide Behandlungen wirksam, können allerdings nicht jede Warze beseitigen. Zudem besteht immer die Möglichkeit, dass Viren zurückbleiben und sich eine neue Warze bildet.

Es gibt noch eine Reihe anderer Behandlungen, die bei Warzen eingesetzt werden. Allerdings sind viele von ihnen noch nicht gut untersucht oder die Ergebnisse sind unklar.

Für Menschen mit bestimmten Gesundheitsrisiken wie Nervenschäden an den Füßen (etwa durch einen Diabetes) ist es sinnvoll, sich vor einer Behandlung ärztlich untersuchen zu lassen. Schwangeren oder stillenden Frauen wird vorsichtshalber von einer Behandlung abgeraten.

Weitere Informationen

Die Hausarztpraxis ist meist die erste Anlaufstelle, wenn man krank ist oder bei einem Gesundheitsproblem ärztlichen Rat braucht. In unserem Thema „Gesundheitsversorgung in Deutschland“ informieren wir darüber, wie man die richtige Praxis findet – und mithilfe unserer Frageliste möchten wir dabei helfen, sich auf den Arztbesuch vorzubereiten.

Quellen

Bruggink SC, Eekhof JA, Egberts PF et al. Natural course of cutaneous warts among primary schoolchildren: a prospective cohort study. Ann Fam Med 2013; 11(5): 437-441.

Kwok CS, Gibbs S, Bennett C et al. Topical treatments for cutaneous warts. Cochrane Database Syst Rev 2012; (9): CD001781.

Loo SK, Tang WY. Warts (non-genital). BMJ Clin Evid 2014: pii: 1710.

Sterling JC, Gibbs S, Haque Hussain SS et al. British Association of Dermatologists' guidelines for the management of cutaneous warts 2014. 2014.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Aktualisiert am 02.01.2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

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