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Mumps

Autoren/Herausgeber: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Einleitung

Mumps (umgangssprachlich: Ziegenpeter) ist eine Virusinfektion, an der früher meist Kinder und Jugendliche erkrankten. Sie verläuft meist harmlos, kann aber auch Entzündungen verschiedener Drüsen und Organe verursachen und langfristige Folgen haben.

Durch die Einführung der Mumps-Impfung kommt die Erkrankung mittlerweile nur noch sehr selten vor.

Auf einen Blick

  • Mumps ist eine selten gewordene Virusinfektion, die in jedem Alter auftreten kann.
  • Typisch für Mumps sind schmerzhaft angeschwollene Wangen.
  • Mumps kann erkältungsähnliche Beschwerden verursachen.
  • Es kann zu Organentzündungen kommen, zum Beispiel der Hoden oder des Innenohrs.
  • Eine Impfung schützt vor Mumps.

Symptome

Es kann zunächst zu erkältungsähnlichen Symptomen wie Fieber, Husten oder Kopfschmerzen kommen. Außerdem entzündet sich die Ohrspeicheldrüse auf einer oder beiden Seiten. Dadurch kommt es zu den für Mumps typischen, schmerzhaft angeschwollenen Wangen.

Auch die Speicheldrüse unter der Zunge kann sich entzünden und größer werden. Die Lymphknoten im Halsbereich können ebenfalls deutlich anschwellen. Nach 3 bis 8 Tagen gehen die Schwellungen wieder zurück.

Etwa jeder dritte Mensch, der sich mit Mumps infiziert, hat keine oder nur leichte Beschwerden. Aber auch dann ist die Krankheit ansteckend.

Grafik: Angeschwollene Wange bei Mumps

Angeschwollene Wange bei Mumps

Ursachen

Mumps wird meist durch Tröpfchen übertragen, die beim Sprechen, Husten oder Niesen entstehen (Tröpfcheninfektion). Die Viren können auch auf Gegenständen haften und werden so manchmal durch Anfassen übertragen (Schmierinfektion).

Häufigkeit

Mumps ist mittlerweile sehr selten. Bevor die Impfung eingeführt wurde, erkrankten in Deutschland pro Jahr etwa 200 von 100.000 Personen. Heute ist es nur noch etwa 1 von 100.000. Die meisten Erkrankten sind Jugendliche oder junge Erwachsene.

Verlauf

Die Beschwerden treten etwa 2 bis 3 Wochen nach der Ansteckung auf. Sie halten etwa 1 bis 2 Wochen an.

Ansteckungsgefahr besteht 7 Tage vor bis 9 Tage nach Beginn der Wangenschwellung. Wer Mumps hatte, ist in der Regel ein Leben lang immun gegen die Erkrankung.

Folgen

Mumps kann zu Entzündungen in verschiedenen Organen führen. Solche Komplikationen sind bei Erwachsenen häufiger als bei Kindern. Möglich sind:

  • Hodenentzündung: Daran erkranken vor allem Jugendliche und Erwachsene. Sie tritt bei etwa 15 bis 30 von 100 erkrankten Männern auf und dauert bis zu 2 Wochen an. Eine Hodenentzündung kann die Fruchtbarkeit dauerhaft verringern. Zu einer vollständigen Unfruchtbarkeit kommt es aber nur selten.
  • Entzündung der Brustdrüse: Sie tritt bei etwa 30 von 100 erkrankten Frauen auf.
  • Entzündung der Eierstöcke: Sie entsteht bei etwa 5 von 100 erkrankten Frauen. Fachleute sind noch uneins, ob es dadurch zu einer Unfruchtbarkeit kommen kann.
  • Gehirnentzündung: Sie tritt bei bis zu 1 von 100 Erkrankten auf.

Seltener entzünden sich auch die Bauchspeicheldrüse und die Hörnerven. Eine Entzündung des Hörnervs kann zu einem vorübergehenden und sehr selten auch zu einem anhaltenden Hörverlust führen.

Diagnose

Ärztinnen und Ärzte können Mumps meist an der typischen Schwellung der Wangen (Ohrspeicheldrüse) erkennen. Um den Verdacht zu bestätigen, ist der Virusnachweis aus einem Rachenabstrich oder einer Urinprobe notwendig. Zusätzlich kann eine Blutprobe auf Antikörper gegen das Mumps-Virus untersucht werden.

Vorbeugung

Vor Mumps schützt eine wirksame Impfung. Sie wird allen Kindern empfohlen – und allen Personen, die in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindertagesstätten, Ausbildungsstätten oder Krankenhäusern arbeiten.

Die Mumps-Impfung wird mit der Impfung gegen Masern und Röteln kombiniert (MMR-Impfung) oder zusätzlich mit der Impfung gegen Windpocken (MMRV-Impfung). Ein Einzelimpfstoff gegen Mumps ist in Deutschland nicht verfügbar.

Zum ersten Mal wird im Alter von 11 Monaten geimpft, zum zweiten Mal im Alter von 15 Monaten. Wenn ein Kind schon früher in eine Kindertagesstätte geht, ist die Erstimpfung ab dem Alter von 9 Monaten möglich.

Nach der zweiten Impfung sind etwa 90 von 100 Menschen gegen Mumps geschützt. Der Schutz hält meist ein Leben lang. Nur selten steckt man sich trotz Impfung mit Mumps an. Dies betrifft vor allem ältere Erwachsene, denn der Impfschutz kann mit der Zeit nachlassen. Auch bei Menschen, die nur einmal geimpft wurden, kann er schwächer sein.

Die Mumps-Impfung ist wichtig, damit sich die Erkrankung nicht ausbreiten kann. Wenn ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist, sind auch Menschen geschützt, die nicht geimpft werden können, zum Beispiel Säuglinge. Dies wird als Gemeinschaftsschutz oder Herdenimmunität bezeichnet. Damit dies erreicht werden kann, müssen so viele Menschen wie möglich gegen Mumps geimpft sein.

Behandlung

Gegen eine Mumpserkrankung gibt es keine wirksamen Medikamente. Die Beschwerden lassen sich aber mit Schmerzmitteln und fiebersenkenden Medikamenten lindern.

Wichtig sind Schonung und Bettruhe, damit der Körper sich erholt. Falls es zu Komplikationen kommt, kann ein Krankenhausaufenthalt nötig werden.

Leben und Alltag

Wer an Mumps erkrankt ist, muss den engen Kontakt mit anderen Menschen meiden, um sie nicht anzustecken. Erkrankte dürfen keine Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Kindergärten oder Pflegeheime besuchen oder dort arbeiten. Bis die Symptome abgeklungen sind, gilt dies auch für öffentliche Veranstaltungen, Feiern und andere Anlässe.

Es ist wichtig, alle Menschen, mit denen man persönlichen Kontakt hatte oder hat, über eine mögliche Erkrankung zu informieren. So sollte man auch Arztpraxen vor einem Besuch Bescheid sagen, damit sie Schutzmaßnahmen ergreifen können. Personen, die nicht ausreichend gegen Mumps geschützt sind, wird empfohlen, sich möglichst bald nach dem Kontakt mit einer an Mumps erkrankten Person impfen zu lassen. Dadurch soll eine weitere Ausbreitung verhindert werden.

Weitere Informationen

Mumps ist eine meldepflichtige Erkrankung. Die Ärztin oder der Arzt muss schon den Verdacht sofort dem zuständigen Gesundheitsamt melden.

Weitere Informationen zu Mumps finden Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sowie beim Robert Koch-Institut (RKI).

Die Haus- oder Kinderarztpraxis ist meist die erste Anlaufstelle, wenn man krank ist oder bei einem Gesundheitsproblem ärztlichen Rat braucht. In unserem Thema „Gesundheitsversorgung in Deutschland“ informieren wir darüber, wie man die richtige Praxis findet – und mit unserer Frageliste möchten wir dabei helfen, sich auf den Arztbesuch vorzubereiten.

Quellen

Di Pietrantonj C, Rivetti A, Marchione P et al. Vaccines for measles, mumps, rubella, and varicella in children. Cochrane Database Syst Rev 2021; (11): CD004407.

Robert Koch-Institut (RKI). Infektionskrankheiten A-Z: Mumps. 2021.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Aktualisiert am 20.09.2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

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