Generationen begegnen uns überall dort, wo wir mit Menschen in den Austausch kommen. Auch bei uns in der VIACTIV erleben wir im täglichen Kundenkontakt, wie unterschiedlich die Werte, Wünsche und Bedürfnisse unserer Versicherten aus verschiedenen Generationen sind. Neben den jungen Digital Natives, die sich gerne eine Onlineberatung wünschen, sind es vor allem die älteren Generationen, die die persönliche Beratung schätzen und sich daher an unseren Kundenservice vor Ort wenden.
Doch nicht nur bei unseren Versicherten begegnen uns verschiedene Generationen. Auch in der VIACTIV arbeiten derzeit vier Generationen zusammen. Und schon bald findet der nächste Wechsel statt: Die Generation Alpha wird den Arbeitsmarkt betreten, während sich die Generation der Babyboomer nach und nach in den Ruhestand verabschiedet. Jede der Generationen bringt ihre eigenen Werte, Erfahrungen und Erwartungen mit. Das ist eine große Chance, kann aber auch herausfordernd sein. Daher ist es wichtig, ein Bewusstsein dafür zu bekommen, welche Vielfalt hinter Generationen steckt – und damit auch in uns Menschen. Und wie wir diese Vielfalt für unsere Zusammenarbeit nutzen können.
Generationen im Dialog: Ein Workshop bringt Perspektiven zusammen
Um das Potenzial dieser Generationenvielfalt besser zu nutzen und das Bewusstsein für die generationsübergreifende Zusammenarbeit zu stärken, haben wir Ende Juni 2025 einen internen Workshop zur generationsübergreifenden Zusammenarbeit durchgeführt. Hierbei kamen Mitarbeitende und Führungskräfte aus verschiedenen Bereichen und Generationen zusammen. Um sich mit der Frage zu beschäftigen, wie uns das Miteinander zwischen den Generationen noch besser gelingen kann.
Nach einem kurzen theoretischen Einstieg in die vier derzeit am Arbeitsmarkt vertretenen Generationen, ging es wortwörtlich in Bewegung: Bei einem „Gehspräch“ tauschten sich die Teilnehmenden in Tandems über persönliche Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit anderen Generationen aus.
Was ist eigentlich eine Generation und was prägt sie?
In den Sozialwissenschaften wird eine Generation als eine Gruppe von Menschen definiert, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums geboren wurde und durch gemeinsame gesellschaftliche, wirtschaftliche oder politische Erfahrungen geprägt ist. Diese Erfahrungen beeinflussen die Werte, Einstellungen und Erwartungen im Alltag, aber auch in der Arbeitswelt. Generationen werden von ihren vorherigen und nachfolgenden Generationen beeinflusst und befinden sich daher in einem permanenten Entstehungs- und Veränderungsprozess. In der Arbeitswelt begegnen sich aktuell die Generationen Babyboomer (circa 1950–1964), Generation X (circa 1965–1979), Generation Y (circa 1980–1994) und die Generation Z (circa 1995–2009).
Solche Begriffe und Einteilungen helfen uns, Tendenzen in Altersgruppen zu erkennen sowie Unterschiede besser nachvollziehen und verstehen zu können. Gleichzeitig können sie dazu führen, dass wir Menschen vorschnell in bestimmte Schubladen stecken und Vorurteile über sie treffen.
In anderen Ländern und Kulturen ist diese Einteilung teilweise unbekannt, nicht existent oder wird kaum verwendet. Das zeigt, wie stark kulturelle Prägungen unser Denken beeinflussen können. In unserem Workshop wurde jedoch schnell deutlich, dass die Zusammenarbeit in der Praxis meist besser funktioniert, als es die Stereotypen zunächst vermuten lassen.
Generationen helfen beim Verstehen – nicht beim Pauschalisieren
Ein prägender Aha-Moment der Gruppe: Ja, es gibt zwar altersspezifische Unterschiede in den Werten und Einstellungen der Generationen. Doch sie sind häufig nicht so groß, wie sie von außen dargestellt werden. Pauschale Vorurteile helfen uns weder im Alltag noch in der Zusammenarbeit weiter. Vielmehr geht es darum, die Unterschiede in den Werten zu kennen, ein gegenseitiges Verständnis zu fördern und vor allem Wertschätzung gegenüber allen Generationen zu zeigen. Denn altersgemischte Teams profitieren von der Vielfalt an Perspektiven, Erfahrungen und Lösungsansätzen. Entscheidend dabei ist, mit Offenheit und Respekt aufeinander zuzugehen, unabhängig von der jeweiligen Generation.
Ideen und Tipps für den Arbeitsalltag
Am Ende des Workshops erarbeiteten die Teilnehmenden in Kleingruppen sogenannte „Genhacks“: konkrete Ideen oder Maßnahmen, die uns dabei helfen, die generationsübergreifende Zusammenarbeit in der VIACTIV weiter zu stärken. Dabei wurde festgestellt, dass bereits kleine Verhaltensänderungen Großes bewirken können. Ein bewusster Perspektivwechsel, mehr Offenheit für andere Arbeitsweisen oder ein regelmäßiger Austausch über Bedürfnisse und Erwartungen. All das sind Möglichkeiten, um das gegenseitige Verständnis zu fördern. Auch die eigene Haltung und Einstellung spielt eine wichtige Rolle. Wer bereit ist, Muster zu hinterfragen und offen auf alle Kollegen und Kolleginnen unabhängig von der jeweiligen Generation zuzugehen, macht einen wichtigen ersten Schritt für eine wertschätzende Zusammenarbeit.
Beyza Önker, Spezialistin in der Personal- und Organisationsentwicklung und Mitgestalterin des Workshops, blickt positiv auf den Tag zurück: „Ich denke, dass wir mit diesem Workshop einen guten Auftakt hingelegt haben und den Blick für die Vielfalt der Generationen erweitern konnten. Jetzt geht es vor allem darum, zu schauen, wie wir mit den Ergebnissen weiterarbeiten und das Thema weiter vorantreiben können, um diese Vielfalt in der gesamten VIACTIV mehr zu leben. Denn am Ende geht es nicht um ‚jung‘ oder ‚alt‘, sondern um das, was wir als VIACTIV gemeinsam erreichen können!“