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Warum uns manche Lebensmittel mehr Ärger als Genuss bereiten

Group 11 5 min Lesezeit   |   31.08.2022

Bitte beachten Sie, dass sich die Aktualität der Inhalte immer auf das Veröffentlichungsdatum bezieht.

Group 20

Autor

VIACTIV Krankenkasse
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Immer mehr Menschen leiden an Unverträglichkeiten. Grund dafür sind Umwelteinflüsse. Wie man eine Intoleranz erkennt und welche Lebensmittel die häufigsten Probleme bereiten, erklären wir in diesem Artikel.

Viele Leute kennen das Problem selbst oder zumindest jemanden, der damit zu kämpfen hat: Intoleranzen. Nach dem Essen schmerzt der Magen und das Dinner endet mit einem Sprint auf die Toilette. Die Unverträglichkeit bestimmter Lebensmittel ist keine Seltenheit und gefühlt nimmt die Zahl derjenigen, die bestimmte Inhaltsstoffe im Essen nicht vertragen, sogar zu. Milch, Weizenprodukte, Zucker, Nüsse – die Liste der potenziellen Unverträglichkeiten ist lang. Aber was genau steckt eigentlich dahinter? Warum vertragen manche Menschen bestimmte Lebensmittel nicht und kann sich vielleicht auch in späteren Jahren noch eine Unverträglichkeit einstellen?

Warum vertragen manche Menschen bestimmte Lebensmittel nicht?

Laut dem Ärzteblatt leiden etwa ein Viertel der Deutschen nach eigenen Angaben an einer Lebensmittelunverträglichkeit. Frauen seien laut dem Fachblatt sowohl häufiger betroffen als auch deutlich konsequenter dabei, auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten, die ihnen nicht guttun.

Eine Unverträglichkeit kann ganz unterschiedliche und häufig auch harmlose Gründe haben. Manchmal ist das Problem nur temporär, manchmal dauerhaft. Neben einer Unverträglichkeit kann zum Beispiel auch eine Erkrankung im Magen-Darm-Trakt vorliegen oder eine Allergie. Im Volksmund wird beides gern zusammengefasst, aber eine Allergie ist nicht gleich eine Intoleranz.

Allergie heißt, dass das Immunsystem bestimmte Bestandteile im Essen als Feind betrachtet und es zu einer allergischen Reaktion kommt. Das kann sich durch Hautausschlag und Juckreiz, eine laufende Nase oder Magen-Darm-Beschwerden äußern. Mit ähnlichen Symptomen reagiert der Körper auch auf eine Unverträglichkeit, der jedoch die eingeschränkte Fähigkeit des Darms zugrunde liegt, Lebensmittelbestandteile richtig zu verdauen oder abzubauen, weil im Körper ein bestimmtes Enzym fehlt oder zu wenig davon vorhanden ist. Bei Laktose fehlt Betroffenen zum Beispiel das Enzym Laktase, das für die Aufspaltung von Milchzucker zuständig ist.

Während bei einer Allergie kleinste Mengen ausreichen, um die Reaktion auszulösen, können viele Menschen mit einer Intoleranz eine kleine Menge des Lebensmittels gut vertragen. Betroffene können sich daher gut herantasten an die Menge, ab der ihr Körper massiv reagiert. Auch nimmt die Intensität einer Allergie mit steigendem Alter häufig zu und wird auch deshalb in zahlreichen Fällen erst in späteren Lebensjahren diagnostiziert. Eine Verschlimmerung kann sowohl bei einer Allergie als auch einer Unverträglichkeit so weit gehen, dass Lebensgefahr besteht. Bei einer Unverträglichkeit passiert dies jedoch deutlich seltener als bei einer Allergie.

Wie lassen sich Unverträglichkeiten diagnostizieren?

Auch hier gibt es zunächst einen deutlichen Unterschied: Verträgt man nur manche Lebensmittel unter bestimmten Umständen nicht oder lässt sich von einer Intoleranz sprechen? Wenn es nach dem Verzehr mancher Speisen im Bauch schmerzt, zu Blähungen oder gar zu Durchfall kommt, liegt die Vermutung gleich auf der Hand. Tatsächlich reagiert jeder fünfte Deutsche empfindlich auf bestimmte Lebensmittel. Doch das muss nicht immer zwangsläufig eine Unverträglichkeit sein.
Sicher diagnostizieren kann das ein Arzt. Erste Anhaltspunkte kann aber auch bereits ein selbst geführtes Ernährungstagebuch liefern. Wer genau aufgelistet hat, aus welchen Inhaltsstoffen die jeweiligen Mahlzeiten bestehen und nach dem Verzehr welcher Lebensmittel Beschwerden folgten, kann den Kreis potenzieller Unverträglichkeiten immer weiter einschränken. Ähnlich geht auch der Arzt in der ersten Anamnese vor. Meist beginnt die Diagnose mit einer sogenannten Eliminierungsdiät: Die Ernährung wird eine bestimmte Zeit lang auf bestimmte Grundnahrungsmittel wie Kartoffel und Reis umgestellt und schrittweise weitere Lebensmittel hinzugefügt. Dabei wird geschaut, ob die Symptome besser werden oder gar verschwinden, beziehungsweise wann sie auftreten.

Gibt es eine Therapie für eine Unverträglichkeit?

Nicht wirklich. Denn das fehlende Enzym wird auch trotz striktem Verzicht nicht wiederkehren. Doch kann es gut sein, dass der Körper mit der Zeit eine höhere Toleranz entwickelt und zumindest kleine Mengen ganz gut vertragen werden. Während manche Allergien mit einer Hyposensibilisierung gut behandelt werden können, geht dies bei Unverträglichkeiten nicht. Bei Intoleranzen wie Laktose können gegebenenfalls Medikamente helfen. Ihr Einsatz sollte aber unbedingt mit einem Arzt abgestimmt werden.

Ist man einfach Allergiker oder hat Unverträglichkeiten oder kann sich das auch spät noch entwickeln?

Tatsächlich nimmt die Anzahl der Menschen mit Unverträglichkeiten zu. Grund dafür sind Umwelteinflüsse, die unser Mikrobiom verändern, das sind die Bakterien, die natürlich in unserem Darm vorkommen und für eine geregelte Verdauung sorgen.

Welches sind die häufigsten Intoleranzen?

Laktoseintoleranz: Betroffenen fehlt das Enzym Laktase, welches den Milchzucker aufspaltet, der nun unverarbeitet in den Darm gelangt, was zu Blähungen, Krämpfen und starken Durchfällen führen kann. Betroffene sollten auf Milchprodukte jeglicher Art verzichten. Tabu sind unter anderem Milch, Käse, Quark oder auch Joghurt. In Deutschland sind schätzungsweise 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung von einer Laktose-Intoleranz betroffen.

Gluten-Intoleranz: Die Gluten-Unverträglichkeit wird Zöliakie genannt. Betroffene vertragen das Klebereiweiß Gluten nicht, das ihre Darmzotten zerstört, die für die Nährstoffaufnahme im Darm zuständig sind. Wer unter einer Zöliakie leidet, sollte auf Getreidesorten wie Weizen, Gerste, Roggen und Hafer verzichten, da diese Gluten enthalten. Betroffen ist etwa eine von 1.000 Personen in Deutschland.

Fructose-Intoleranz: Durch ein defektes oder nicht funktionierendes Transportsystem im Dünndarm kann der Fruchtzucker Fructose nicht aufgenommen werden. Es kommt zu Durchfall, Blähungen und Übelkeit. Etwa jeder zehnte Deutsche leidet unter einer Fructose-Intoleranz.

Histamin-Intoleranz: Hört man nicht ganz so häufig, kommt tatsächlich aber recht häufig vor. Betroffene entwickelt nach dem Verzehr von Fisch, Wein, Sauerkraut, Edelschimmelkäse, aber auch Erdbeeren, Zitrusfrüchten oder Tomaten starke Kopfschmerzen. Grund ist die Unverträglichkeit von Histamin im menschlichen Körper. Da die Diagnose sehr different ist, gibt es keine verlässlichen Zahlen über die Anzahl der Betroffenen in Deutschland.

 

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