Kennen Sie die Geschichte vom Schlaraffenland, in dem Süßigkeiten an Bäumen wachsen und aus Brunnen flüssige Schokolade sprudelt? Während uns das Wasser im Munde zusammenläuft, mahnt das schlechte Gewissen vor den Folgen von zu viel Zucker. Wir verraten Ihnen, wie Sie gesünder naschen können.
Das süße Gift
Es ist verrückt: Unser Körper braucht das „süße Gift“ gar nicht – im Gegenteil: Es macht ihn krank, kann zu Übergewicht, Karies und Diabetes führen. Und trotzdem sind wir süchtig nach Gummibärchen, Schokolade und Co. Die Erkenntnis, dass süß lecker und keinesfalls giftig ist, saugen schon Babys mit der Muttermilch auf. Später gibt es dann einen Lolli zum Trost oder einen Schokoriegel zur Belohnung.
Schokolade gegen Stress?
Wer so aufwächst, läuft Gefahr, diese Mechanismen unbewusst zu übernehmen. Stress oder Liebeskummer lassen sich dann scheinbar nur mit Süßigkeiten bewältigen. Immerhin: Wem das Schema bewusst ist, der kann auch etwas dagegen tun – zum Beispiel andere Rituale entwickeln, um die Anspannung zu vertreiben und die Laune zu verbessern.
Den Geschmack trainieren
Und das ist noch nicht alles: Denn genau so, wie die Geschmacksnerven nach und nach auf süß programmiert werden, lassen sie sich auch wieder entwöhnen. Das gelingt zum Beispiel, indem Sie von Vollmilch- auf Bitterschokolade umsteigen. Sie enthält weniger Zucker, dafür aber mehr Kakaomasse. Starten Sie mit einer 60-prozentigen Sorte und gehen Sie Schritt für Schritt bis zu 80- oder gar 90-prozentiger Schokolade. Irgendwann schmeckt die süße Sorte nicht mehr.
Weniger ist manchmal mehr
Wer selbst kocht und backt, bemerkt am besten, wie viel Zucker in so manchem Dessert oder Kuchen steckt. Oft lässt sich der Anteil problemlos reduzieren. Allerdings vernaschen wir den Großteil des Zuckers, den wir täglich konsumieren, gar nicht als Süßigkeit; wir nehmen ihn unbemerkt zu uns. Zucker ist ein preiswerter Rohstoff und zudem ein Geschmacksträger. Als solcher versteckt er sich etwa in Ketchup und in vielen Fertiggerichten. Schauen Sie beim Einkauf genau auf die Zutatenliste.
Süße Alternativen
Die Lust auf Süßes lässt sich übrigens auch mit getrockneten Früchten wie Datteln, Aprikosen oder Pflaumen stillen. Pur oder zum Süßen verwendet, liefern sie neben Kohlenhydraten wertvolle Nähr- und Ballaststoffe. Fruchtzucker geht langsamer ins Blut über als raffinierter Zucker – das ist gesünder für den Körper. Auch mit zerdrückter Banane lässt sich prima süßen: Pfannkuchen oder Muffins sind damit besonders lecker.