Über Seen, Flüsse oder das Meer. Gerade in den Sommermonaten bietet der Trendsport Stand-up-Paddling eine gute Gelegenheit, etwas für Körper und Geist zu tun.
Es hat ein bisschen was von Surfen und Kanufahren: Stand-up-Paddling, oder kurz SUP. Bei dem Wassersport steht man – schulterbreit mit leicht gebeugten Knien – auf einem breiten speziellen Board auf dem Wasser und zieht sich mit einem Stechpaddel vorwärts. Anders als beim Surfen blickt man also gerade nach vorne, Richtung Spitze des Bretts. Mit einem senkrecht gehaltenen Paddel steuert man sich nun durchs Wasser. Ein paar Erinnerungen an eine Gondelfahrt in den venezianischen Kanälen kommen dabei auf, wo die Gondoliere die Gondel gekonnt durchs Wasser manövrieren.
Spaßfaktor für alle
Beim SUP steht der Spaßfaktor im Vordergrund. Gerade in kleinen Gruppen sorgt das gemeinsame Erleben für schöne Momente. Und das Gute ist: Es ist für jede und jeden geeignet. Die notwendige Einweisung gibt es in der Regel bei einer Einführung durch Experten. Vorwissen wird nicht benötigt – schwimmen sollte man aber können. Aber ob man nun groß, klein, dick oder dünn ist, spielt keine Rolle. Und selbst wenn man nun einmal ins Wasser fällt, weil man das Gleichgewicht nicht halten konnte, kann dies insbesondere im Sommer bei hohen Temperaturen auch als eine willkommene Abkühlung angesehen werden.
Darum ist SUP ein Training für den ganzen Körper
Der Bewegungsablauf erfordert ein wenig Konzentration. Denn auf dem Gewässer können immer wieder leichte Bewegungen des Wassers zu einer Bewegungsveränderung führen. Somit ist das SUP quasi ein Ganzkörpertraining, da viele Muskelgruppen, teilweise gleichzeitig, beansprucht werden – auch die tieferliegende Muskulatur. Durch das ständige Ausbalancieren werden die Beine, der Bauch, der Rumpf und der Rücken angesprochen. Durch die Zugbewegungen kommen Arme und Brust noch dazu. Die gesamte Koordination wird gefördert. Das zahlt sich auch auf lange Sicht gesehen aus.
Wer darüber hinaus mehr als nur herumschippern möchte, der kann auch Übungen auf dem Brett absolvieren. Liegestütze, Kniebeugen etc. – durch den instabilen Untergrund wird die Tiefenmuskulatur noch einmal verstärkt angesprochen. Diese kleinen Muskeln sitzen nah an Gelenken, auch zum Beispiel entlang der Wirbelsäule. Sie zu trainieren, ist gar nicht so einfach, aber dennoch wichtig. Das SUP und generell koordinative Übungen sind hier eine gute Möglichkeit, sie zu stärken. Die gerade angesprochenen Übungen auf einem SUP-Board sollte man allerdings erst versuchen, wenn man sich dem Ganzen angenähert hat und sich sicher fühlt.
Mit SUP Stress abbauen
Steht man sicher auf dem Brett, so kann man die Gedanken schweifen lassen. Durch die Fahrt auf dem Wasser, egal ob kleiner Fluss oder See, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, die Natur direkt vor der Nase zu haben. So stellt der Trendsport auch für den Geist eine gelungene Abwechslung dar. Stress wird abgebaut und neue Energie gewonnen.
Das Paddeln auf dem Brett ist dabei keine Erfindung der jüngeren Geschichte. Schon vor Jahrhunderten bewegten sich so Fischer aus Polynesien fort. Mit dem Surfboom in Hawaii Mitte des 20. Jahrhunderts wurde auch das SUP entwickelt. Heute lebt es auch hierzulande auf und bietet viel Spaß.