Bochum/Berlin - „Bewegung und Gesundheit im Alltag stärken (BeuGe)“ heißt das Projekt, das sich den Aufbau kommunaler Strukturen zur Gesundheitsförderung von und für Menschen mit Behinderungen zum Ziel gesetzt hat. Menschen mit geistiger Behinderung nehmen dabei die zentrale Rolle der Bewegungs- und Gesundheitsexpert*innen (BGE) ein. Das Projekt wird von Special Olympics Deutschland (SOD) umgesetzt und von Juni 2022 bis Dezember 2023 von der VIACTIV Krankenkasse im Auftrag des GKV-Bündnisses für Gesundheit federführend begleitet.
Die Basis der Projektverlängerung bildeten die Evaluationsergebnisse und der nach wie vor bestehende große Bedarf an spezifischen Angeboten wie das wöchentliche Bowling-Training im Projektland Thüringen. Unterbreitet werden diese Angebote von den Bewegungs- und Gesundheitsexpert*innen. Sie sind Menschen mit einer geistigen Behinderung, welche im Rahmen des Projektes geschult und befähigt werden, selbstbestimmt und eigenständig gemäß den eigenen Interessen und Fähigkeiten gesundheitsfördernde Angebote für ihre Mitmenschen zu planen und zu gestalten. In der zweiten Projektphase soll nun, neben der Schulung der Bewegungs- und Gesundheitsexpert*innen, der Aufbau kommunaler Strukturen zur Gesundheitsförderung für Menschen mit Behinderung in ihrem direkten Lebensumfeld forciert werden.
„Menschen in Bewegung zu bringen, schafft nicht nur gesundheitliche Anreize. Bewegung verbindet auch und hilft sich aufeinander zuzubewegen. Deshalb freuen wir uns, Teil dieses inklusiven Projektes zu sein“, sagt Jürgen Clemens, Stabsstellenleiter BGM- und Präventionsstratege der VIACTIV Krankenkasse. „Unsere Aufgabe ist die Koordination der Ergebnisse und Aktivitäten im Rahmen unserer Projektaufsicht. Dazu gehören die Erstellung des Förderbescheids, die Überweisung der Fördermittel sowie die Prüfung der Verwendungsnachweise.“ Stellvertretend für das GKV-Bündnis für Gesundheit hat die VIACTIV Krankenkasse die Federführung des Projekts BeuGe übernommen.
In der Pilotphase von Juli 2019 bis Mai 2022 wurden 138 Menschen mit geistiger Behinderung in fünf Projektregionen zu Bewegungs- und Gesundheitsexpert*innen qualifiziert. Diese führten während der ersten Projektphase selbstständig oder mit unterstützender Hilfestellung von Ehrenamtlichen in Tandem-Teams insgesamt 64 Angebote in den Lebenswelten „Wohnen“ und „Freizeit“ durch. Damit wurden erste Grundsteine zum Aus- und Aufbau kommunaler Netzwerke und Strukturen zur Gesundheitsförderung und Prävention der
Zielgruppe gelegt. Zusammen mit relevanten Akteur*innen aus den Bereichen Gesundheit, Bildung, Sport und Stadtentwicklung wurden die Angebote mit und für Menschen mit geistiger Behinderung entwickelt und umgesetzt. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus Phase I sind in einem Leitfaden zusammengefasst.
Das Projekt „BeuGe“ hat überzeugende Basisarbeit geleistet. Mit den Schwerpunkten Wohnen und Freizeit setzt es genau an der Lebenswelt der Menschen mit geistiger Behinderung an, von daher ist die Verlängerung in die Phase II die logische Konsequenz“, sagt SOD-Vizepräsident Prof. Dr. Manfred Wegner. „Im Schulungsprogramm erfahren die Teilnehmenden im gegenseitigen Austausch, was Gesundheit und Bewegung ausmacht und werden zu Experten*innen in eigener Sache. Mit gutem Beispiel und einer Kommunikation auf Augenhöhe können sie auf die Mitmenschen zugehen, um die Freizeit gesünder zu gestalten. Ein überzeugender Schritt zu mehr Gesundheit im Alltag.“
Die fünf Special Olympics Landesverbände Berlin, Bremen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Schleswig-Holstein führen das Projekt an je fünf definierten Standorten durch.
Weiterführende Informationen:
Projekt: Bewegung und Gesundheit im Alltag stärken – BeuGe (specialolympics.de)
www.gkv-buendnis.de/buendnisaktivitaeten/bundesweite-aktivitaeten/beuge
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