„Süßes oder Saures“ schallt es am Halloweentag aus zahlreichen Kinderkehlen. Auch wenn die Aufforderung etwas anders gemeint ist: Beides – Süßes UND Saures – geht dem Zahn gehörig an die Substanz.
Säureangriff auf den Zahnschmelz
Einer saftigen Orange und einem Glas Wein ist eines gemeinsam: Beide Lebensmittel haben einen hohen Säureanteil. Was dadurch passiert, spürt man daran, dass die Zähne sich nach dem Verzehr manchmal rau anfühlen. Der pH-Wert im Mund ist gesunken – von neutral in Richtung sauer. Das Problem: Säuren können Mineralien auflösen, die im Speichel enthalten und wertvoll für den Zahnschmelz sind. Der Säureangriff macht den Zahnschmelz weicher und kann sogar dazu führen, dass er abgebaut wird. Ist der Zahnschmelz erst einmal angegriffen, hat Karies leichtes Spiel.
Wie Zucker zu Säure wird
Auch bei Süßem ist Vorsicht geboten: Säfte und Limonade schmecken durch den Zuckeranteil zwar süß, enthalten aber ebenfalls viel Säure. Süßigkeiten geben dem Zahn ebenfalls Saures, denn der Zucker kann durch bestimmte Bakterien im Mund zu Säure umgewandelt werden. Au Backe! Jetzt schnell die Zähne zu putzen, um Schlimmeres zu verhindern, ist allerdings nicht die richtige Lösung: Das Schrubben mit der Bürste kann den Schaden noch vergrößern.
Erst abwarten, dann putzen
Was also tun? Besser ist es, nach dem Verzehr von säurehaltigem Obst, Säften, Limonade oder Wein erst einmal abzuwarten, bis der Speichel die Säure neutralisiert hat, und dann erst die Zähne zu putzen. Das kann eine halbe Stunde oder sogar eine Stunde dauern. Schneller geht es mit Hilfe eines zuckerfreien Zahnpflegekaugummis, das den Speichelfluss anregt. Anschließend können die Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta geputzt werden. Sie remineralisiert den Schmelz und macht ihn stark gegen die Anfeindungen des Alltags.