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Was unterscheidet Endometriose von Regelschmerz?

Group 11 4 min Lesezeit   |   19.05.2023

Bitte beachten Sie, dass sich die Aktualität der Inhalte immer auf das Veröffentlichungsdatum bezieht.

Group 20

Autor

Friderieke Schulz
Endometriose | VIACTIV Krankenkasse

Was unterscheidet Endometriose von Regelschmerz?

Group 11 4 min Lesezeit   |   19.05.2023

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Endometriose | VIACTIV Krankenkasse
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Autor

Friderieke Schulz

Lange Zeit wurde die gynäkologische Erkrankung stigmatisiert. Dabei ist die Diagnose simpel nachweisbar und es gibt gute Behandlungsmöglichkeiten.

Endometriose ist keine neue Krankheit, auch wenn es aktuell scheint, als würden Krankheitsfälle geradezu aus dem Boden sprießen. Tatsächlich wird Endometriose heute einfach häufiger diagnostiziert. Das liegt vorwiegend daran, dass der sogenannte Periodenschmerz entstigmatisiert wurde. Es wird häufiger darüber gesprochen und er gilt nun auch häufiger nicht mehr länger als normaler Schmerz, der die Periode begleitet, sondern als eigenständiges Symptom. Außerdem ist Periodenschmerz nicht mehr per se ein hinnehmbares Übel, sondern kann eben auch ein Indiz für Endometriose sein. Doch was ist das eigentlich, was kann man dagegen tun – und ist das überhaupt schlimm?

Was ist Endometriose?

Kurz gesagt ist Endometriose die Ansiedlung Gebärmutter-ähnlichen Gewebes außerhalb der Gebärmutter. Die Erkrankung verläuft chronisch und betrifft Frauen zwischen 15 und 50 Jahren, also Frauen im gebärfähigen Alter. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Erkrankung und dem weiblichen Hormonhaushalt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass bei Betroffenen eine Störung im Hormonhaushalt und/oder im Immunsystem vorliegt. Betroffen sind etwa sechs bis zehn Prozent der Frauen, also circa zwei Millionen Frauen. Es ist eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen.

Wie äußert sich Endometriose?

Die Erkrankung geht mit starken Periodenschmerzen und auch Magenschmerzen einher. Häufig ist dies jedoch nicht der Grund, der zur Diagnose und Entdeckung führt. Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, beschäftigen sich viele Frauen häufig erstmals intensiver mit dem eigenen Körper, dem Zyklus und der Gebärmutter. Somit erhält auch der Periodenschmerz, der jahrelang als normale Begleiterscheinung betrachtet wurde, eine genauere Betrachtung. Nicht selten werden dabei die Endometriose beziehungsweise einzelne Endometrioseherde erkannt. So nennt man das gehäufte Vorkommen von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter. Bei 40 bis 60 Prozent der Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch ist Endometriose der Grund. Manche Frauen klagen auch während und nach dem Geschlechtsverkehr über starke Schmerzen. Auch diese können ein Indiz für eine Endometriose sein. Sichtbar wird diese meist mithilfe eines Ultraschalls. Auch gibt es Speicheltests, die zu einer Diagnose führen sollen, doch das Verfahren ist noch relativ jung und umstritten. Die sicherste Diagnose erfolgt mittels einer Bauchspiegelung in Vollnarkose.

Wie gefährlich ist Endometriose?

Generell gilt die Erkrankung, beziehungsweise die gewachsene Gebärmutterschleimhaut als gutartig – auch wenn sie in ihrem Verlauf und der Menge der möglichen Ausbreitung an Krebs erinnert. Die Gebärmutterschleimhaut kann jedoch auch Organe befallen und so deren Funktionen beeinflussen. Die Endometrioseherde können neben starken Schmerzen auch zu Vernarbungen, Entzündungen oder gar Verwachsungen führen. In manchen Fällen führen die Herde zu Blutungen in der Bauchhöhle oder den Organen. Auch bedingt Endometriose häufig Unfruchtbarkeit. Endometriose kann in verschiedenen Stadien kategorisiert werden. Eine einheitliche Skala fehlt aber bislang.

Wie lässt sich Endometriose behandeln?

In besonders extremen Fällen werden Betroffene operiert und die Endometrioseherde werden weggeschnitten. Manche Ärzte raten Betroffenen auch zu einer Schwangerschaft, da sie Studien zufolge das unkontrollierte Wachstum der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter langfristig beenden kann. Dies ist auf einen veränderten Hormonhaushalt zurückzuführen. Der gesamte weibliche Körper ändert sich mit einer Schwangerschaft.

Stress ist bei der Entwicklung von Endometrioseherden ein großer Faktor, deshalb wird in der Behandlung auch die psychische Gesundheit mit betrachtet: Es wird zu einer deutlichen Reduzierung von Stress geraten. Viele Gynäkologen setzen bei der Behandlung von Endometriose auf die Anti-Baby-Pille. Da diese direkt in den Hormonhaushalt eingreift, kann sie die Ausbreitung von Endometrioseherden eindämmen oder sogar ganz verhindern. Deswegen wird die Pille auch gerne im Off-Label-Verfahren verwendet.

Auch eine Umstellung der Ernährung wird Betroffenen empfohlen. So wird unter anderem nicht selten rotes Fleisch und Wurst vom Speiseplan gestrichen, da beides entzündungsfördernd wirken soll. Eine Studie verspricht außerdem Linderung durch die tägliche Einnahme von Vitamin C und E.

Was bedeutet Endometriose für den Kinderwunsch?

Endometriose und Kinderwunsch schließen sich grundsätzlich nicht aus. Allerdings verringert sich die Fruchtbarkeit bei Betroffenen um etwa die Hälfte. Gleichzeitig gilt eine Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft, denn die Endometriose kann zu Komplikationen führen. Einer britischen Studie zufolge kann es zum Beispiel häufiger zu Eileiterschwangerschaften und Fehlgeburten kommen. Auch ist das Risiko von Blutungen während der Schwangerschaft erhöht. Darum sollten Betroffene unbedingt sensibel auf kleinste Veränderungen reagieren und die vorgesehenen Termine bei Frauenarzt und Hebamme unbedingt wahrnehmen. Die gute Nachricht: In den überwiegenden Fällen sind normal verlaufende Schwangerschaften bei Endometriose-Patientinnen die Norm.

 

 

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