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Warum empfindet man körperliche Schmerzen?

Group 11 3 min Lesezeit   |   25.11.2021

Bitte beachten Sie, dass sich die Aktualität der Inhalte immer auf das Veröffentlichungsdatum bezieht.

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Sie treten in ganz unterschiedlicher Form und Ausprägung auf, dennoch sind sie immer gleich: Schmerzen. Die Bandbreite reicht dabei von leichten Kopfschmerzen bis hin zu schweren Verletzungen, das Empfinden von harmlos bis hin zu quälend.

Alle höher entwickelten Lebensformen, insbesondere Wirbeltiere, empfinden Schmerzen – und das regelmäßig. Allen vorweg der Mensch: In jedem dritten Haushalt in Europa lebt jemand mit Schmerzen, 17 Prozent der Deutschen leiden unter dauerhaftem, chronischem Schmerz. Und auch kaum eine Krankheit oder Verletzung verläuft ohne Schmerz. Das hat seinen Grund. Denn in ihrem Ursprung sind Schmerzen erstmal nichts Negatives, sondern haben einen sinnvollen und lebenswichtigen Grund.

Was passiert beim Schmerz?

Ausgelöst wird er meist durch eine Gewebeschädigung, verursacht durch Verletzungen oder Erkrankungen. Die sogenannten Nozizeptoren, die nahezu im gesamten Körpergewebe vorhanden sind, nehmen die Schmerzen wahr und melden sie über das Nervensystem dem Gehirn. Dort wird die Information verarbeitet. Immer im Zusammenspiel mehrerer Gehirnregionen, ein Schmerzzentrum gibt es im Gehirn nicht.

Es gibt verschiedene Arten von Schmerzen

Grob gesagt kann man zwischen körperlichem und seelischem Schmerz unterscheiden. Es gibt aber auch psychosomatische Schmerzen. Der körperliche Schmerz wird unterteilt in verschiedene Charaktere. So ist somatischer Schmerz derjenige, der durch Schäden an Haut, Bindegewebe, Muskeln, Knochen oder Gelenken entsteht. Schmerzen durch Nervenschäden nennt man neuropathisch. Sind jedoch Schäden an Organen oder Blutgefäßen die Ursache, spricht man vom viszeralen Schmerz.

In der genauen Beschreibung von Schmerzen gibt es dann zwei Ebenen: das Sinnesgefühl und das Gefühlerlebnis. So fällt zum Beispiel die Beschreibung der Schmerzstärke eher in den Sinnesbereich. Sie werden zum Beispiel als brennend, bohrend oder stechend beschrieben. Das Gefühlserlebnis hingegen war zum Beispiel quälend, erschöpfend oder mörderisch. Diese Emotionen sind untrennbar mit dem individuellen Schmerzgefühl verbunden, dadurch bleibt es immer subjektiv und kann trotz aller Hilfsmittel nicht objektiv bewertet werden. Denn auch soziale Faktoren, nicht zuletzt auch der Umgang oder die Beachtung mit und von Schmerz innerhalb der Familie, nehmen Einfluss auf die Empfindung des Gefühls. Gefährlich können zum Beispiel akute, chronische Schmerzen werden. Sie können Nebenerkrankungen mit sich bringen, wie Schlafstörungen, Angstzustände oder depressive Verstimmungen. Außerdem schädigt eine zu lange Einnahme von Schmerzmitteln den Magen-Darm-Trakt und die Nieren.

Das ist die gute Seite des Schmerzes

Als Teil der menschlichen Sinneswahrnehmung erfüllt der Schmerz eine wichtige Warn- und Schutzfunktion. Er macht zunächst auf eine Verletzung aufmerksam und oder warnt davor. Außerdem sorgt er unbewusst für eine Schonung des verletzten Bereichs. Wie wichtig Schmerz für den Körper ist, wird deutlich, wenn man sich die hohe Verletzungsrate unter Menschen mit Nervenschäden anschaut. Sie verhindern eine ausreichende Übertragung des Signals, darum merken Betroffene oft zunächst nicht, wenn sie sich verletzen. Es tut einfach nicht weh, mag die Wunde noch so groß sein.

Schmerz ist also überlebensnotwendig und auch deshalb in der menschlichen Entwicklung eine der frühesten Erfahrungen. So anstrengend er auch sein mag: Er sichert unser Überleben.

Das hilft gegen Schmerzen

Schmerzmittel ist in nahezu jedem Haushalt vorhanden und es erstaunt nicht, dass die Medikamentengruppe am häufigsten verordnet wird. Meist setzen Mediziner bei der Bekämpfung von Schmerzen auf zwei Ansätze: Zum einen wird die Ursache behandelt, zum anderen werden Weiterleitung und Verarbeitung positiv beeinflusst. Das sorgt dafür, dass der Schmerz nach kurzer Wartezeit abnimmt oder ganz verschwindet. Das birgt jedoch auch Gefahren, da die Ursache für Schmerz dabei nicht präsent mitbehandelt wird. Beeindruckend ist übrigens die körpereigene Schmerzregulierung. Der menschliche Körper ist im Stande, bei starken Schmerzen das Gefühl vorübergehend auszublenden.

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