Gesundheit auf der Autobahn
15.09.2016 Münster: Wie immer, dichter LKW-Verkehr auf der Autobahn A 1 bei Münster. Aber am 13. September lohnte sich ein Stopp auf der Raststätte Münsterland Ost mehrfach: Neben einer kurzen Pause konnten Vielfahrer und Berufskraftfahrer verschiedene Gesundheitsangebote wahrnehmen. Die Aktion „Gesundheit kommt an“ machte Station an einer der meist befahrenen Autobahnstrecken Deutschlands.
„Eine 3D Rückenanalyse zeigte Ursachen für Rückenschmerzen auf. Was man dagegen tun kann, zeigte die „aktive Pause“, die von Therapeuten demonstriert wurde. Im Trainingstruck „GeKo“ konnte man modernste Trainingsgeräte ausprobieren, die in Fitness-Studios in ganz Deutschland zu nutzen sind. Es gab Tipps für eine gesunde Ernährung für unterwegs, die gleich probiert werden konnten. Abgerundet wurde die Aktion von einer ärztlichen internationalen Sprechstunde“, zählt Christoph Jolk, Initiator der Aktion, die Angebote auf. „Die LKW- und Vielfahrer konnten diese Angebote spontan und direkt nutzen. Alle Angebote des Aktionstages waren kostenlos!“
Die Gesundheitsbelastungen für Kraftfahrer sind hoch. Schwer einzuschätzende Straßen- und Witterungsverhältnisse und hohe Umgebungsbelastungen (z.B. Lärm, Schmutz, Staub, Abgase, extreme Lichtverhältnisse) sorgen für anhaltenden Stress. Körperliche Belastungen durch langes Sitzen und Bewegungsarmut, Ganzkörpervibration aber auch ungünstige Arbeitszeiten durch Schichtarbeit, Wochenend- und Nachtarbeit kommen hinzu. Soziale Isolation am Arbeitsplatz und psychosoziale Belastungen (Mangel an Freizeitangeboten auf Raststätten und Autohöfen) verstärken gesundheitliche Risiken.
Der harte Wettbewerb, in dem die Branche steht, sorgt für zusätzliche betriebsbedingte Belastungen. Krankheits- und Ausfallzeiten kann und will sich niemand leisten. Dennoch liegt der Krankenstand in der Branche bei hohen 5,8 Prozent (Durchschnitt aller Branchen 4,3 Prozent); bei den Fahrzeugführern liegt der Krankenstand mit 6,3 Prozent noch darüber. Mit über 20 Ausfalltagen sind LKW-Fahrer an der Spitze der Krankenstatistik (Durchschnitt aller Branchen 16,4 Tage). Eine Hauptursache für sind Krankmeldungen Muskel-Skelett-Erkrankungen.
„In dieser Branche gibt es viele kleine und mittelständische Betriebe, die wenig Erfahrung mit einer gezielten betrieblichen Gesundheitsförderung haben. Wir unterstützen die Aktion und wollen sie dazu nutzen, das Bewusstsein der Betriebe für dieses Thema zu schärfen“, erläutert Reinhard Brücker, Vorstandsvorsitzender der VIACTIV Krankenkasse.
Über die VIACTIV Krankenkasse:
Die VIACTIV betreut mit etwa 1.500 Mitarbeitern bundesweit an über 60 Standorten ca. 740.000 Versicherte und 110.000 Firmenkunden, Vertragspartner und Leistungserbringer. Damit ist sie eine der größten Krankenkassen in Deutschland. Hauptsitz ist Bochum (NRW).
VIACTIV ist hervorgegangen aus Fusionen der Betriebskrankenkassen namhafter Betriebe: u.a. Krupp, Mannesmann, Opel, Dräger, Evonik, LWL, Werften in Rostock und Wismar.