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www.bkkvorort.degehört. Histamin ist ein Hormon und Neuro-
transmitter. Es hat massive Auswirkungen auf
den Kreislauf, die Herzfunktion und verschie-
dene Hirnfunktionen. Davon will man nicht zu
viel auf einmal intus haben. Aber genau das pas-
siert, wenn das Immunsystem durchdreht.
Wie behandelt
man eine Allergie?
Für die Behandlung der allergischen Symptome
ist es wichtig, die Ursache zu kennen. Klären Sie
beim Arzt ab, auf welche Stoffe Ihr Körper mit
allergischen Symptomen reagiert. Ist der verur-
sachende Stoff bekannt, sollten Sie diesen mei-
den. Ist dies nicht vollständig möglich, gibt es
Arzneimittel, die eingenommen oder lokal ver-
wendet werden.
Antiallergika (viele rezeptfrei, nur in Apothe-
ken) hemmen die Freisetzung von Histamin und
weiteren Stoffen. Einige müssen angewendet wer-
den, noch bevor der Körper mit einem Allergen
in Kontakt kommt. Wenn der Arzt diagnostiziert,
dass nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel
zur Behandlung einer Allergie medizinisch not-
wendig, zweckmäßig und ausreichend sind, darf
der Arzt diese Mittel für Kinder ab zwölf Jahren
grundsätzlich nicht auf einem Kassenrezept ver-
ordnen. Die nicht verschreibungspflichtigen (frei
verkäuflichen) Arzneimittel können Sie jedoch
ohne Rezept in der Apotheke bekommen.
Wann
übernimmt die
BKK vor Ort
die Kosten für
Arzneimittel?
Nur in bestimmten Ausnahmefällen wer-
den die Kosten für frei verkäufliche Notfallsets
zur Behandlung bei Bienen-, Wespen-, Hornis-
sengift-Allergien von uns übernommen. Ferner
sind nicht verschreibungspflichtige Antihistami-
nika nur zur Behandlung schwerer rezidivieren-
der Urtikaria (Nesselsucht) und nur bei schwer-
wiegendem, anhaltendem Pruritus (Juckreiz)
Kassenleistung.
Auch die Hyposensibilisierung kann helfen.
Hierbei werden die auslösenden Stoffe regelmä-
ßig in abgeschwächter Form injiziert oder ein-
genommen. Sind die Verursacher einer Allergie
eindeutig identifiziert, bringt die Hyposensibili-
sierung vor allem bei Insektengift- und Pollen
allergien gute Erfolgsraten mit bis zu 80 Prozent
Heilungschance.
Vermeiden ist
besser als heilen
Als Pollenallergiker sollten Sie Fenster und
Türen während des größten Pollenflugs geschlos-
sen halten. In der Allergiesaison ist es ratsam,
abends kurz zu duschen oder die Haare zu
waschen, um Pollen auf dem Körper und in den
Haaren zu entfernen. Mithilfe eines Pollenflug-
kalenders (in vielen Apotheken erhältlich), der
Pollenflugvorhersage (Zeitung, Funk, Fernsehen)
und unter
www.pollenflug.dekönnen Sie in der
Hochsaison rechtzeitig schützende Maßnahmen
ergreifen.
Fahren Sie im Urlaub möglichst in allergie-
arme Regionen, etwa an die See oder in die Berge.
Arzneimittel-Hotline
0800 588 89 70
arzneimittel@
bkkvorort.de
Heuschnupfen
25%
Kontaktallergien
8,5%
Neurodermitis
6,5%
Nahrungsmittel
6,0%
Hausstaubmilben
5,0%
Insektengift
2,5%
Anteil der Allergiker
an der deutschen
Bevölkerung
nach Allergie im Jahr 2011
Deutschland; 2011; 18–65 Jahre
Quelle: ECARF, © Statista 2014